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Seite 3: Vorbild für die Jugend

Er spielte, bis er 39 war, wollte ein­fach nur Fuß­ball spielen. Am liebsten für die Hertha. Wie es danach wei­ter­gehen sollte, wusste er lange nicht. Beim BFC Preußen hatte er 2014 die Mög­lich­keit, sich als Trainer aus­zu­pro­bieren. Zusammen mit seinem Kumpel Levent Selim über­nahm er den Lan­des­li­gisten und wurde auf Anhieb Meister. Trainer sein war gut, Trainer bei der Hertha sein noch besser. Also ging er zurück zu seinem Verein, in den Nach­wuchs­be­reich. Dort trai­nierte er zunächst die U15, seit ver­gan­genem Jahr die U17. Die Jungs geben mir unglaub­lich viel. Es ist zu 100 Pro­zent erfül­lend“ , sagt Zecke. Die sind so wahn­sinnig ehr­lich und gehen für dich durchs Feuer, wenn du auch ehr­lich zu ihnen bist.“

Der Mann, der früher gelbe Karten sam­melte, soll heute Jugend­li­chen nicht nur das Fuß­ball­spielen bei­bringen, son­dern auch Vor­bild sein. Wie gut das funk­tio­niert, sieht man nicht nur daran, dass Zecke mit der U15 das Double holte und die U17 der­zeit Tabel­len­erster in der B‑Junioren Bun­des­liga Nord/​Nordost ist. Zecke gewann im ver­gan­genen Jahr auch noch die DFB-Fair-Play-Medaille für sein soziales Enga­ge­ment. Im Jahr zuvor bekam Jonas Michel­brink, einer seiner Spieler, die Aus­zeich­nung. Mir ist wichtig, dass wir für etwas stehen. Wenn wir einen unbe­rech­tigten Elfer bekommen, wissen die Spieler was zu tun ist. Wenn einer trotzdem fra­gend zu mir schaut, schüttel‘ ich den Kopf. Wir schieben dann den Ball mit der Sohle in Rich­tung Eck­fahne. Wir wollen gewinnen – aber ehr­lich“ , sagt Neu­en­dorf.

Die können mich auch Hans-Jürgen nennen“

Der­zeit hat er nur eine Trainer-A-Lizenz. Bald will er den Schein zum Fuß­ball­lehrer machen – damit dürfte er dann Profi-Mann­schaften trai­nieren. Ich kann mir vor­stellen, dass ich irgend­wann bei einem Bun­des­li­gisten im Trai­ner­team bin. Aber ich bin ja bio­lo­gisch gesehen erst 22, auch wenn ich ausseh‘ wie 25. Ich hab noch genug Zeit“ , sagt der 43-Jäh­rige.

Den Mann, den alle Zecke“ nennen, spre­chen seine Spieler übri­gens schlicht mit Trainer“ an. So hatte er es sich zu Beginn von der Mann­schaft gewünscht. Manchmal rutscht dem ein oder anderem doch mal ein Zecke raus. Aber eigent­lich ist mir das egal – wenn sie zuhören und mir glauben, können sie mich auch Dieter, Hans-Jürgen oder Jochen nennen.“ Solange sie eben nicht Andreas sagen – das darf nur Mutter.