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Aller Anfang ist schwer 
Als der Fuß­ball erst­mals 1900 bei den Olym­pi­schen Spielen in Paris zu sehen war, lief er unter der Kate­gorie Demons­tra­ti­ons­sportart“. De-mon-stra-tions-sport-art. Das bringt nur Deutsch: Wehr­ersatz­dienst­leis­tender, Alt­glas­ab­le­ge­stelle, Demons­tra­ti­ons­sportart. Das heißt, es gab keinen offi­zi­ellen Wett­be­werb. Statt­dessen spielten jeweils ein Verein aus Eng­land und Frank­reich gegen eine bel­gi­sche Stu­den­ten­aus­wahl. Vier Jahre später, bei den Spielen in St. Louis, demons­trierten dann der kana­di­sche Verein Galt FC und zwei US-Ame­ri­ka­ni­sche Schü­ler­mann­schaften ihr Können. Ergebnis: Galt ergat­terte Gold. Hach, deut­sche Sprache. Und Joseph Lydon, einer der teil­neh­menden Schüler, wird sich gedacht haben: Wenn ich jetzt schon mal da bin…“ Nur Tage später erboxte er olym­pi­sches Bronze im Wel­ter­ge­wicht.

Ich bin mehr als qua­li­fi­ziert dafür
Stell dir vor, dein Kumpel ruf an: Ey, ey! Ich hab Tickets für Olympia. Fuß­ball!“ Was für ein Leben! Ist zwar nur Quali, aber n Rie­sen­ding: Senegal gegen Oman.“ Frage: Wer ver­bricht solche Spiel­an­set­zungen? Ant­wort: Das Olym­pi­sche Pla­nungs­ko­mitee, kurz IOC. Dem wurde näm­lich schon im Vor­feld der Spiele 1956 in Mel­bourne alles zu viel. 25 Nationen waren vor vier Jahren dabei gewesen. 25, boah! Das IOC beschloss, 16 sollten von nun an genügen. Um diese zu ermit­teln, wurde ein kom­plexer welt­um­span­nender Qua­li­fi­ka­ti­ons­modus erdacht – der vielen Ver­bänden schlicht zu auf­wändig war. Sie mel­deten ihre Fuß­ball­mann­schaften lieber gleich ab. Am Ende kamen nur 11 Mann­schaften nach Mel­bourne. Seit diesem Debakel ist die Qua­li­fi­ka­tion nach Kon­ti­nenten gestaf­felt. Wir sind heiß auf Neu­ka­le­do­nien gegen die Salomon-Inseln.

Damit haste jetzt nicht gerechnet! Doch.
1996 gelang es Nigera völlig über­ra­schend unter der Füh­rung des gla­mou­rösen Haar­ar­tisten Taribo West als erstes afri­ka­ni­sches Team eine Gold­me­daille im Fuß­ball zu gewinnen. Ansonsten ist die Fuß­ball-Olym­pia­his­torie arm an Über­ra­schungs­sie­gern. Aus deut­scher Per­spek­tive mag der Sieg der DDR 1976 sen­sa­tio­nell gewesen sein. Dabei wurden zwi­schen 1952 und 1988 acht von zehn Gold-Medaillen von Ost­block-Staaten geholt. Der Grund: Das IOC ach­tete bis 1980 mehr oder weniger streng darauf, bei Olympia nur Ama­teure teil­nehmen zu lassen. Die Sowjet­union und ihre Satel­li­ten­staaten erfanden des­halb das System der soge­nannten Staats­ama­teure“: Profis, die offi­ziell als Hob­by­sportler dekla­riert wurden. Da regierte wohl der Fuchs im Sport­mi­nis­te­rium. Wer? Der Schlau­fuchs. Ah.