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Seite 2: Umfeld, Trikot und Prognose

Umfeld

Was sich die Fans nach der sport­lich ent­täu­schenden letzten Saison von ihrem Verein wün­schen? Vor allem einen HSV, der Hal­tung zeigt und wieder in allen Berei­chen eine Iden­tität ent­wi­ckelt, die authen­tisch ist.“ So for­mu­lierte es Tim-Oliver Horn, Abtei­lungs­leiter des HSV Sup­porters Club in einem offenen Brief an den Verein, in dem er den HSV für seine rück­wärts­ge­wandte Außen­dar­stel­lung kri­ti­siert. Stich­wort Uhr. Stich­wort Ham­burg meine Perle“, der Ver­eins­hymne, in der immer noch inter­na­tio­nale Aus­wärts­fahrten besungen werden und in der für Bremen im Volks­park nichts zu holen“ ist. Die Klub­füh­rung scheint die Zei­chen der Zeit erkannt zu haben: Uhr und Hymne wurden kur­zer­hand abge­schafft. Gesun­kene Ansprüche bei den Fans, han­sea­ti­sches Under­state­ment, ein Trainer der für seriöse Arbeit steht – ver­sucht der HSV da etwa gerade tat­säch­lich, das Image des Cha­os­klubs los­zu­werden? Könnte man meinen. Doch zum Glück für den Unter­hal­tungs­faktor hat der Klub mit Klaus-Michael Kühne immer noch einen lau­ni­schen Investor an der Backe. Der wurde seiner Rolle erst unlängst wieder gerecht, als er den Kader in der Zeit“ als zusam­men­ge­wür­felten Haufen“ bezeich­nete. 

Trikot

Uhr und Perle sind weg. Doch zumin­dest beim Trikot setzt der HSV auf Alt­be­währtes: Im hei­mi­schen Volks­park­sta­dion treten die Ham­burger wie gewohnt in roten Hosen an. Das dazu­ge­hö­rige Trikot kommt in klas­si­schem Weiß daher, ein blau-schwarzer Längs­streifen soll an das Aus­wärts­trikot der Saison 1970/71 erin­nern. Apropos Aus­wärts­trikot: Nach 1977/78 und 2016/17 läuft der HSV mal wieder in Pink auf. War das modi­sche Ver­bre­chen in der Sieb­zi­gern noch zur Erschlie­ßung neuer, weib­li­cher Ziel­gruppen gedacht („Diese Farben gefallen Frauen“, so der dama­lige HSV-Manager Peter Krohn), sorgte bereits dessen Neu­auf­lage rund vierzig Jahre später bei einigen Fans für Ver­är­ge­rung („Wir finden es scheiße, dass unsere Tri­kot­farbe sich nach mar­ke­ting­stra­te­gisch güns­tigen Farben richtet“, so der För­der­kreis Nord­tri­büne damals in einer Stel­lung­nahme). Neben dem Investor könnte also auch der neue extra­va­gante noch Dress dafür sorgen, dass es beim HSV nicht zu boden­ständig oder gar lang­weilig zugeht.

11FREUNDE-Pro­gnose

Dieter Hecking als Trainer, zweit­li­gaer­fah­rene Neu­zu­gänge im besten Fuß­bal­ler­alter anstatt großer Namen und ein selbst ver­passter Image­wandel – der HSV schickt sich doch tat­säch­lich an, zu einem ganz nor­malen Zweit­li­ga­klub zu werden. Und tat­säch­lich könnte diese Kon­stel­la­tion genau das sein, was der Verein inklu­sive seines hyper­ner­vösen Umfelds so drin­gend benö­tigt, um eine sta­bile Saison zu spielen. Auf­grund der starken Kon­kur­renz reicht es aller­dings nicht für einen direkten Auf­stiegs­platz. Statt­dessen muss der HSV in die Rele­ga­tion. Aber wenn es einen Verein gibt, der weiß, wie man sich dort durch­setzt, dann ja wohl den Ham­burger Sport-Verein!