Wir bauen unsere Seite für dich um. Klicke hier für mehr Informationen.

1. Die Rück­kehr des Mes­sias
Wenn er kommt, dann richtig. Chris­toph Daum. Der Hei­land. Der Hei­lige. Der hei­lige Hei­land! Im Kölner Wun­der­land würden sie sicher­lich mit Freuden ganz Mün­gers­dorf abrie­geln lassen, wenn nötig gar die ganze Stadt. Lever­kusen gleich mit. Über­trieben? Man erin­nere sich an Daums letzte Rück­kehr zum EffZeh, als tau­sende Kölner zur Trai­nings­stätte pil­gerten und um Erbarmen fle­hend die Hände durch Metall­gatter streckten, eine Berüh­rung des Hei­lands mit dem Schnäuzer erhof­fend. Daum selbst reagierte damals kühl und irgendwie heilig auf den ihm dar­ge­bo­tenen Per­so­nen­kult: »Die Men­schen riefen meinen Namen, junge Mütter streckten mir ihre Babys ent­gegen, damit ich sie berührte.« Spiel­ver­le­gung für Chris­toph Daum? In Köln würden sie wenn nötig wahr­schein­lich die kom­plette Hin­runde in Düs­sel­dorf aus­tragen, um das stadt­ei­gene Hei­ligtum wieder in die Dom­stadt zu lotsen.

2. Mas­sen­hoch­zeit mit Lothar

Ein Traum in weiß und rot. Lothar Mat­thäus hält erneut um die Hand einer frisch geba­ckenen Abitu­ri­entin an. Die 19-Jäh­rige kommt aus Han­nover. Ihr Name: Lena. Spontan ent­scheiden sich tau­sende Frisch­ver­liebte zur Mas­sen­ver­mäh­lung in Mün­chen Frött­ma­ning. Die Arena strahlt reis­farben. Mün­chen wird für einen Tag zum Hip­pie­pa­ra­dies. Joints statt Weiß­bier und Blumen statt Brezen. Linda de Mol kom­men­tiert das Hap­pe­ning, das live in über 200 Länder über­tragen wird. Ihr Co-Mode­rator Uli Hoeneß schluchzt in die Kamera: »Ich glaubte einst, dieser lie­be­volle Mann wird nicht mal Green­keeper.« Der Höhe­punkt: Lothar Mat­thäus, am Kla­vier von Udo Jür­gens – im weißen Bade­mantel – begleitet, haucht über die Sta­di­on­an­lage einen eigens kom­po­nierten Lie­bes­be­weis. Der Refrain: »Lena, Du bist die Ein­zige für mich. Und Liliana auch.« Herz­zer­rei­ßend.

3. Frie­dens­no­bel­preis für Jogi
Alle sind sie da, selbst der Präsidentschafts-Kandida(t)! 2011 sind sich eigent­lich alle – außer viel­leicht den Chi­nesen – einig, dass der Frie­dens­no­bel­preis nur an einen Mann ver­liehen werden kann: Joa­chim Löw. Mög­li­ches Sze­nario im spontan dafür her­ge­rich­teten Ber­liner Olym­pia­sta­dion (weil Schweden keine Lust mehr auf die teure Ver­lei­hung hat): Bun­des­präsi Chris­tian Wulff sitzt in Reihe 1, schmeißt mutig mit Bun­des­ver­dienst­kreuzen um sich und legt Pik Ass. Neben ihm die inzwi­schen 17-jäh­rige Prä­si­dent­schafts­tochter, daneben, immer noch oben ohne, Mesut Özil und Tim Wiese (im lachs­far­benen Anzug). Löw betritt den Straf­raum, kann sich einem ver­zwei­felten Rempler des erneut nicht berück­sich­tigten Helmut Kohl gerade noch erwehren und holt sich die gül­dene Medaille ab. Spontan feiert ihn das deut­sche Königs­paar (Lothar Matthäus&Daniela Kat­zen­berger) mit einer lau­warmen Bier­du­sche. Die Party artet aus, tage­lang feiern Löw, Wulff und all die anderen mit den »Atzen« auf dem Ber­liner Rasen. Tim Wiese grölt mit Angela Merkel ins Mikro: »Hey, was geht ab? Die Haare sind nie­mals glatt!«. Und Hertha BSC, als Titel­fa­vorit in die Bun­des­liga gestartet, muss im Jahn­sport­park den erneuten Gang in Liga 2 ver­kraften. Meister wird Helmut Kohl.

4. Stutt­gart 21 
Das Ländle brennt. Und wie. Zehn­tau­sende stürmen vor dem letzten Spieltag die Luxu­ka­rossen-Arena, um für die Initia­tive Stutt­gart 21 zu demons­trieren. Die Polizei wird über­töl­pelt und kann nur noch hilflos zusehen, wie immer mehr Men­schen aus allen Rich­tungen auf den Rasen streben. Chef­ver­mittler Fritzle tapst mit nagel­neuen Kro­ko­dil­le­der­lat­schen auf das Podest und brüllt die Parole der Pro­testler: »Wir bleiben oben. 21 Punkt müssen zum Ver­bleib in Liga eins rei­chen.« Die Mann­schaft wird fre­ne­tisch beju­belt, Spie­ler­trainer Kras­simir Balakov auf Händen durch das Rund getragen. Abso­luter Höhe­punkt: Das tra­gi­sche Dreieck (Bobic, Haber und Poschner) per­formen ihre Pro­test­hymne »Steh auf.« Yo!



5. Die Weser­mania XXXIV

Tim »Der Aal« Wiese gegen Aaron »Die Kalk­leiste« Hunt: Der Titel­kampf um den Schwer­ge­wichts­titel im Platz­hir­schen lockt Zehn­tau­sende ins Weser­sta­dion. An Fuß­ball ist nicht mehr zu denken. Denn die Ver­an­stalter haben das Wrest­ling-Duell kur­zer­hand zum No-Rules-Cage­match aus­ge­rufen. Stühle, Brat­pfannen, Han­tel­banken, Selbst­bräuner und Cler­asil stehen bereit und warten auf ihren Ein­satz. Es wird klebrig. Doch auch die Vor­kämpfe können sich sehen lassen: Tim »Disco« Borowski gegen Thorsten »Lut­scher« Frings im Bounce-till-Borg­feld-is-Brooklyn-Duell. Zwei Dis­co­füchse, eine Gum­mi­zelle, wer auf­hört zu bouncen, ver­liert. Außerdem: Petri »The Finisher« Pasanen gegen Cle­mens »Fischers« Fritz im Out­sider-Shoo­tout-Rumble. Wer mehr Flanken hin­ters Tor ziehen kann, holt den Titel. Letzter Höhe­punkt: Thomas »The Grummel« Schaaf gegen Wolf­gang »The Wool« Rolff im Silent-Death-Match. Wer länger schweigen kann, kriegt Ruhm, Ehre und Fisch­bröt­chen auf Lebens­zeit. Das, liebe Wrest­ling­freunde, wird ein langer Abend.