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Seite 2: „Mir missfallen diese weichgespülten Pressemitteilungen“

Unter dem Face­book-Post haben einige Kom­men­ta­toren Ihnen vor­ge­worfen, belei­digt nach­zu­treten. Was sagen Sie dazu?
Ich war nicht belei­digt, eher ent­täuscht. Es ging mir ein­fach um die Form. Was mir im ganzen Fuß­ball­busi­ness miss­fällt, sind diese weich­ge­spülten Pres­se­mit­tei­lungen. Man hat sich in bei­der­sei­tigem Ein­ver­nehmen ver­ab­schiedet“ und so etwas. Das ist alles nicht ehr­lich. Meine Art und auch die von meiner Firma ist, dass wir offen und direkt sind. Wir hatten jeden Tag unzäh­lige Anfragen wie: Warum spielt denn der Nübel in Adidas?“ Irgend­wann muss man auch mal sagen, wie es aus­sieht. Warum soll ich unsere Kunden anlügen? Wenn von Alex’ Seite aus ein biss­chen mehr Empa­thie gekommen wär, hätte die For­mu­lie­rung auch anders aus­ge­sehen.

Hatten Sie seitdem nochmal Kon­takt mit ihm?
Nein. Nur mit seinem Berater Stefan Backs. Der ist auch ein ganz feiner Kerl, so einen findet man in dem Geschäft nicht oft. Wir gehen nach wie vor fair und freund­schaft­lich mit­ein­ander um.

Wie kam der Kon­takt mit Alex­ander Nübel über­haupt zustande?
Über Michael Gspur­ning, den heu­tigen Tor­wart­trainer des 1. FC Union Berlin. Der war damals Tor­wart bei Schalke, ist ein alter Freund von mir. Und hatte mir gesagt: Da ist ein junger Tor­wart, guck dir den mal an.“ Alex war damals vierter Tor­wart.

Seitdem hat sich einiges geän­dert. Er ist Vize-Euro­pa­meister mit der U21 geworden und Kapitän bei Schalke 04. Was trauen Sie ihm zu?
Er ist natür­lich ein Rie­sen­tor­wart. Dar­über müssen wir nicht reden. Natür­lich macht er auch mal Fehler wie im Finale der U21-EM. Alex hat beson­dere Fähig­keiten, wahn­sin­nige Reflexe, agiert aber auch manchmal etwas zu lässig.

Abge­sehen von dem Zwist in den ver­gan­genen Wochen. Was ist er für ein Typ?
Im Ver­gleich mit all den Tor­hü­tern, mit denen ich zusam­men­ar­beite, ist er sicher­lich eher reser­viert. Das ist aber nichts Schlimmes. Jeder muss selbst ent­scheiden, ob er eine freund­schaft­li­chere Bin­dung sucht. Es gibt auch Partner, mit denen man mal Quatsch machen, über Gott und die Welt spre­chen, viel­leicht sogar läs­tern kann. Alex ist eher nüch­tern.

Sie statten unter anderem auch Ramazan Özcan von Bayer Lever­kusen, Michael Rensing von For­tuna Düs­sel­dorf und den Ex-Schalker Timo Wel­len­reu­ther mit Hand­schuhen aus. Hatten Sie mit einem der anderen Profis schon einmal ähn­liche Pro­bleme wie mit Nübel?
Natür­lich sind schon ein paar der Tor­hüter von uns zu anderen Aus­rüster gewech­selt. Fabian Bredlow vom VfB Stutt­gart oder Tom Mickel vom HSV bei­spiels­weise. Mit denen bin ich aber heute noch in Kon­takt. Wenn der HSV mal in meiner Gegend gespielt hat und ich Tom nach einer Karte gefragt habe, hat das auch geklappt, genauso mit Fabi. Mit man­chen Tor­hü­tern wie Bernd Leno oder Kevin Trapp, die mit unserer Marke nichts zu tun haben, bin ich auch gut befreundet. Wir kennen uns sehr lange und haben engen Kon­takt. Wenn Bernd mit der Natio­nal­mann­schaft in Deutsch­land ist, treffen wir uns.