Alles hätte so schön sein können bei David Beckhams neuem MLS-Team Inter Miami. Doch dann kamen Inter Mailand, eine US-Behörde und ein nie dagewesener Markenstreit.
Pretty in Pink! So hatten sich David Beckham (44) und die übrigen Klubchefs die Zukunft vorgestellt. Beim neuen MLS-Team „Club Internacional de Futbol Miami“ – kurz: Inter Miami – war alles bis auf das letzte Detail durchgestylt: Das edle schwarze Trikot mit den frischen pinken Applikationen. Die leuchtend-rosafarbenen Fanschals mit dem inspirierenden Schriftzug „Freedom to dream“. Das neue, rosa eingekreiste Vereinswappen, das (warum auch immer) zwei schneeweiße Reiher mit pinken Beinen zeigt – eine Farbkombination, die so in der Natur nicht vorkommt. Auch nicht in Florida. Und dann der Name: Inter Miami. Passt perfekt zu dieser großteils spanisch-sprachigen US-Metropole, die Jahr für Jahr Touristen aus allen Teilen der Welt anlockt.
Auch Brasiliens Superstar Neymar (Paris Saint-Germain) huldigte unlängst der neuen Nobelmarke Inter Miami – indem er sich die Haare pink färben und zu einem gemeinsamen Interview mit David Beckham auf Youtube breitschlagen ließ. „In ein paar Jahren wird Beckham mein Präsident sein“, erklärte Neymar verschmitzt. Das war natürlich ein Scherz. Oder doch nicht? Jedenfalls war es prima PR für ein Fußball-Unternehmen, das schon bald künftig satte Millionengewinne einspielen soll.
Nur – wie es derzeit aussieht, wird Neymar niemals für Inter Miami spielen. Und all das Marketing-Tamtam könnte komplett für die Tonne sein. Denn Inter Miami darf womöglich gar nicht Inter Miami heißen. Jedenfalls nicht mehr lange. Weil der italienische Namensvetter Inter Mailand nämlich ein Spielverderber ist und auf Verletzung seiner Markenrechte klagt. Und das sogar mit gutem Recht: Der FC Internazionale Milano hatte sich den Namen „Inter“ schon 2014 bei der US-Behörde für Patente und Markenrechte (USPTO) als Handelsmarke für die Vereinigten Staaten von Amerika schützen lassen.
Inter Miami legte natürlich Einspruch gegen die Klage der Italiener ein, erlitt jedoch (rund drei Wochen vor dem ersten Ligaspiel seiner Klubgeschichte am 1. März beim FC Los Angeles) eine vorläufige Niederlage: Einspruch abgelehnt.
Zwar steht ein endgültiges Gerichtsurteil in dem Markenrechts-Streit noch aus und wird frühestens für Ende dieses Jahres erwartet. Doch laut Experten hält Inter Mailand die deutlich besseren Karten in der Hand. Die Italiener müssten zur Aufrechterhaltung des Markenschutzes lediglich nachweisen, dass die große Mehrheit der fußballinteressierten Menschen in den USA automatisch an ihren Klub denkt, wenn der Name „Inter“ fällt – was zumindest nicht völlig abwegig ist.