Nach dem 1:1 gegen Schalke weiß man bei den Bayern nicht so recht: Krise? Oder gutes Ergebnis angesichts einer frühen roten Karte? Schalke hätte derweil mehr holen können, wollte aber nicht.
Am vergangenen Wochenende schrillten die Alarmglocken in München. Die 1:4‑Niederlage in Wolfsburg riss den designierten Bundesliga-Meister unsanft aus der Winterruhe. Dauermahner Matthias Sammer und Trainer Pep Guardiola wollten diese Niederlage nicht so stehen lassen und appellierten an die Spieler, sie sollen gegen Schalke eine Reaktion zeigen.
Nach dem Spiel muss man konstatieren: Reaktion vertagt. Das Spiel wurde diktiert von einer frühen roten Karte gegen Jerome Boateng (17.). Es entstand die wohl denkbar schlechteste Ausgangslage im Fußball: Die einen konnte nicht wirklich offensiv agieren, die anderen wollten nicht.
Zwei Fünferketten
Dabei fing das Spiel vielversprechend an. Beide Teams setzten auf eine Formation mit Fünferkette. Die Schalker verteidigten im gewohnten 5−3−2 und machten dabei besonders das Zentrum dicht. Ihre Dreifach-Sechs und die beiden Stürmer drängten die Münchener auf die Flügel. Der Rekordmeister baute das Spiel gezwungenermaßen über die Außenverteidiger auf, die im eigenen 5−2−3÷3−4−3 weit aufrückten.
Im Spielaufbau wirkte der FC Bayern gestärkt im Vergleich zum mauen Auftritt in Wolfsburg. Die Bälle wurden druckvoll auf die Außen gespielt, wo Mario Götze und Arjen Robben mit Dribblings und Doppelpässen Durchbrüche erzwingen wollten. So spielten sich die Bayern auch nicht auf den Flügeln fest, sondern versuchten, von den Flügeln mit diagonalen Spielzügen zurück ins Zentrum zu gelangen.
Bayern zu zehnt? Di Matteo ist das egal
Die rote Karte gegen Boateng beendete Münchens Anfangsoffensive. Guardiola wechselte Dante ein und opferte dafür Angreifer Mario Götze (27.). Die Bayern hielten also an ihrer Fünferkette fest und versuchten weiterhin, über die Außen zu Erfolg zu kommen. Allerdings gab es im Angriff nun eine Anspielstation weniger, immer öfter musste der Pass nach hinten gewählt werden.