Wie in jedem Jahr hat das International Football Association Board (IFAB) auch zur neuen Saison die Regeln angepasst. Alles soll nun eindeutiger werden. Wir zeigen, welche Auswirkungen die Anpassungen auf den Fußball haben könnten.
Gelbe Karten und mündliche Verwarnungen werden für das Elfmeterschießen nicht übernommen.
Diego Simeone vor dem Elfmeterschießen im Mannschaftskreis: „Jan, du bist nach achtmaligem Zeitspiel zum Glück nur mit Gelb davon gekommen und hast uns ins Elfmeterschießen gerettet. Jetzt wird es Zeit die echten Psycho-Tricks aus der Schatulle zu holen. Zieh deine Schuhe aus und wirf sie dem Schützen entgehen. Oder spritze den Gegner mit deiner Wasserflasche ab. Du musst den Gegner im Vorfeld ablenken und verunsichern. Dann bin ich mir sicher, dass es mit dem Pokalsieg für Atlético Madrid was wird.“
Spielt der Verteidiger den Ball mit der Hand, so ist eine folgende Abseitsstellung des Angreifers aufgehoben.
Wie oft hat man gesehen, dass der Verteidiger den Ball extra zum Stürmer hinter sich gefaustet hat? Danach hat der Verteidiger immer einen Freistoß für sich zugesprochen bekommen. Jetzt muss ein Abwehrspieler tatsächlich seine Füße zum Verteidigen verwenden. Sachen gibt’s im Fußball.
Die Grenze zwischen Schulter und Arm verläuft unten an der Achselhöhle.
In Sachen Handspiel galt Jahre lang die Empfehlung entweder sich die Arme hinter dem Rücken festzubinden, Zwangsjacken als Trikots zu tragen oder gleich die Gliedmaßen ganz abzuhacken. Ab jetzt einfach wie Bernd das Brot auflaufen.
Unabsichtliches Handspiel eines Angreifers wird von nun an nur noch direkt vor einem Torerfolg oder vor einer klaren Torchance geahndet.
Interessant: An den Volkshochschulen wird seit Kurzem der Schauspiel-Kurs „Absichtlich unabsichtlich“ gelistet. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie man am Besten mit den Armen voraus auf einen Ball fällt und ihn so zum Mitspieler bringt.
Ein Torhüter kann eine gelbe Karte erhalten, wenn er den Ball nach eigener Spielfortsetzung direkt ein zweites Mal berührt.
Tut uns leid, Manuel Neuer. Du wartest schon so lange auf dein Solo direkt vom Abstoß weg. Die IFAB schiebt deinem Vorhaben nun nachdrücklich einen Riegel vor. Aber Kopf, hoch! Einmal darfst du es probieren, im Elfmeterschießen dann erneut.
Wenn bei einem Foulspiel auf Vorteil entschieden oder der Freistoß „schnell“ ausgeführt wird, gibt es nachträglich keine gelbe Karte.
Sergio Ramos dreht schmunzelnd die Stollen nach.
Verstößt der Torhüter bei einem Elfmeter gegen die Regeln ohne den Schützen eindeutig zu beeinträchtigen, wird dies nicht geahndet, selbst wenn der Ball ohne Einwirkung des Torwarts das Tor verfehlt oder den Pfosten trifft. Ein erstes Vergehen wird nicht mehr direkt mit einer gelben Karte geahndet, sondern mit einer Verwarnung. Verstoßen sowohl Schütze als auch Keeper gegen die Regeln, wird nur der Schütze verwarnt.
Ist dies das Comeback von Jerzy Dudek? Denn was heißt schon eindeutig? Wir wünschen uns, dass die Torhüter den neuen Schutz des Regelwerks ausnutzen und sich Methoden überlegen, die Konzentration des Schützen zu stören. Beim ersten Versuch kommt der Torwart noch ohne gelben Karton davon, aber die Nervosität des Schützen steigt umso mehr. Wie wäre es daher mit einer roten Clowns-Nase, die man aus dem Handschuh zaubert? Oder ein beherzter Tritt gegen den Pfosten? Oder man holt sich einen Balljungen und legt einen flotten Walzer auf die Tor-Linie hin. Hauptsache kreativ.
Der VAR-Schiedsrichter darf von nun an eine Empfehlung über die zu treffende Entscheidung geben.
Damit wäre das Problem des Video-Schiedsrichters ja gelöst. Wir verlagern die Diskussion einfach von zu Hause direkt in die Review-Area, in der von nun an VAR und Schiedsrichter tagelang miteinander diskutieren, welches Strafmaß für die Blutgrätsche nun das richtige ist.