Es ist ein ernster Vorwurf: Markus Anfang steht unter Verdacht, sein Impfzertifikat gefälscht zu haben. Gegen den Trainer wird ermittelt. Was sagt Anfang selbst dazu und wie reagieren die Verantwortlichen des Vereins?
Jüngst hat der Bundestag beschlossen, dass für die Vorlage von gefälschten Corona-Tests, Genesenen- oder Impfnachweisen bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. Strafbar ist künftig auch, wer bei der Arbeit ein gefälschtes Zertifikat vorlegt. Markus Anfang steht unter dem Verdacht, genau das getan haben. Zumindest wurde deswegen ein Verfahren gegen den Trainer des SV Werder Bremen eingeleitet. Es sind schwere Anschuldigungen, die rufschädigend sein können und Anfang, sollten sie sich bewahrheiten, sogar den Job kosten könnten.
Und es war eine Nachricht, die aus dem Nichts kam. Noch bevor die Boulevardmedien der Sache auf die Schliche hätten kommen können, informierte der SV Werder Bremen selbst über den Vorfall. Zu der Anschuldigung, dass Anfangs Impfzertifikat gefälscht sein könnte, kam es, weil auf Grund eines positiven Tests bei Marco Friedl die Kontaktpersonen des Österreichers überprüft wurden. Wie die „DeichStube“ meldete, sollen die Chargennummer des Impfstoffes und ein Impfdatum unstimmig gewesen sein. An besagtem Datum war der Werder-Coach für seinen Verein im Einsatz, weswegen bei der prüfenden Behörde Zweifel aufkamen und die Staatsanwaltschaft informiert wurde.
In der Mitteilung des Vereins wies Markus Anfang alle Anschuldigungen von sich: „Ich habe genau wie jeder andere doppelt geimpfte Bürger meine beiden Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum erhalten und dafür die entsprechenden Aufkleber im gelben Impfpass bekommen. Den habe ich anschließend in der Apotheke digitalisieren lassen und ging selbstverständlich davon aus, dass damit alles seine Ordnung hat.“
Der SV Werder Bremen wurde Berichten zufolge am Donnerstagabend über die Ermittlungen informiert und hat das persönliche Gespräch mit Anfang gesucht. Mögliche Konsequenzen kündigten die Verantwortlichen des Zweitligisten nach dieser Unterhaltung bislang nicht an. Für Anfang gilt die Unschuldsvermutung. So wird er, bis die Ermittlungen etwas ergeben haben oder die Verantwortlichen etwas anderes entscheiden, weiterhin das Training des SVW leiten und beim Heimspiel gegen Schalke 04 am Samstagabend auf der Bank sitzen.
Erst vor zwei Tagen hat Werder Bremen bekanntgegeben, dass im Weserstadion weiterhin die 2G-Regelung gilt. Das bedeutet, dass nur geimpfte oder genesene Zuschauer ins Stadion dürfen. Die Causa um Joshua Kimmich hat gezeigt, wie sensibel die Fußballwelt auf umgeimpfte Akteure in den deutschen Stadien reagiert. Bis es Ermittlungsergebnisse im Fall Anfang gibt, sollte er aber noch in Ruhe seinem Job nachgehen dürfen.