Die Deutsche Welle wollte mit Reinhard Grindel sprechen – der brach das Interview aber lieber ab, stapfte beleidigt davon und läutete so das Ende seiner Amtszeit als DFB-Präsident ein. Protokoll eines schon jetzt legendären Dialogs.
Bauer: „Das habe ich doch verstanden. Das ist doch in Ordnung, aber da muss ich doch anständig nachfragen.“
Grindel: „Herr Bauer, drei Fragen zu Katar, sonst stehe ich auf!“
Bauer: „Darf ich jetzt die 25 Milliarden noch einbringen?“
Grindel: „Nein!“
Bauer: „Das habe ich doch inhaltlich bisher noch nicht gefragt.“
Grindel: „Herr Bauer, komm, wir lassen es.“
Mit diesen Worten erhebt sich der DFB-Präsident, entfernt das Mikro von seinem Revers und geht ab.
Bauer: „Herr Grindel! Könnte ich jetzt zu Katar noch zu Ende fragen?“
Grindel (aus dem Off): „Nein, ich bin dann weg!“
Bauer: „Herr Grindel! Wir haben zu Katar noch gar nicht gesprochen. Entschuldigen Sie! Herr Grindel!“
Grindel: „Lassen Sie mich in Ruhe!“
Bauer: „Herr Grindel!“
Dankenswerter Weise hat die Deutsche Welle das Interview im Nachgang online gestellt, und es ist wenig überraschend, dass das Filmchen umgehend viral ging. Noch Tage später sah man 11FREUNDE-Mitarbeiter auf dem Redaktionsflur haltlos in sich hinein kichern: „Aber Herr Grindel! Herr Grindel!“
Obwohl die Rollen in diesem Dokument des Schreckens auf der ersten Blick gar nicht so eindeutig verteilt sind – hier der völlig überrumpelte Journalist, dort der zumindest oberflächlich betrachtet Dynamik ausstrahlende Tapsbär Grindel –, so war schnell klar, dass der DFB-Präsident aus dieser Nummer schlechter herauskommen würde. War doch der in Form und Inhalt hanebüchene Auftritt Wasser auf die Mühlen seiner (auch verbandsinternen) Kritiker, dass mit diesem poltrigen, wenn nicht hochnotpeinlichen Präsidenten beim besten Willen kein Staat zu machen ist.
Und so kann man sich gut vorstellen, wie noch am selben Tag ein paar einflussreiche Leute in der DFB-Zentrale zusammenkamen: „So kann es nicht weitergehen, Freunde. Was sollen wir tun?“