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Seite 2: Der nächste logische Schritt – oder nicht?

Es hätten alles Fak­toren sein können, um Lemars Akkli­ma­ti­sie­rung in der spa­ni­schen Haupt­stadt zu beschleu­nigen. Zumal sein Wechsel zunächst wie eine logi­sche Ent­wick­lung schien – und zwar für alle Betei­ligten. Zum einen für Lemar, der als einer der wenigen Spieler nach Monacos Über­ra­schungs­meis­ter­schaft 2017 noch eine Spiel­zeit länger an der Côte d’Azur ver­weilte. Der aber wohl selber inner­halb dieses Jahres bemerkte, dass derlei Erfolge bei der AS mehr Aus­nahme denn Regel­fall dar­stellen und nach der ernüch­ternden Fol­ge­saison im Abstiegs­kampf rea­li­sierte, für den viel­zi­tierten nächsten Schritt“ seiner Kar­riere doch den Wechsel zu einem dau­er­haften Gast der Cham­pions League anstreben zu müssen.

Und zum anderen auch für Atlé­tico Madrid, die nach der Ver­trags­ver­län­ge­rung ihres dama­ligen Top­stars Antoine Griez­mann end­lich einen wei­teren Leis­tungs­träger prä­sen­tieren wollten, der ein pas­sendes Pen­dant zu ihm bilden und etwas Last von seinen Schul­tern nehmen könnte. Einen, der dem oft kri­ti­sierten Defen­siv­spiel unter Diego Simeone etwas Spek­takel ein­haucht. Was passte da besser als ein frisch geba­ckener Welt­meister? Noch dazu schnell, wendig und mit Zug zum Tor, also prä­de­sti­niert für das Madrider Kon­ter­spiel sowie Kumpel der Füh­rungs­spieler Antoine Griez­mann und Lucas Hernández – ein Transfer Lemars sollte die Ein­lö­sung all dieser Ver­spre­chen sein.

Die Euro­pa­meis­ter­schaft vor Augen

In eben dieser Hoff­nung über­wiesen die Colchoneros also die zu dem Zeit­punkt ver­eins­in­terne Rekord­summe ans Fürs­tentum – nur konnte Thomas Lemar die damit ver­knüpften Erwar­tungen bis­lang nicht erfüllen. In dieser Spiel­zeit scheint sich die Situa­tion nun sogar end­gültig zuge­spitzt zu haben: Ganze sieben Mal ver­traute Diego Simeone dem Flü­gel­spieler von Beginn an, wei­tere sechs Ein­sätze bekam er als Joker. Das Ergebnis ist erschre­ckend: keinen ein­zigen Scor­er­punkt konnte der 24-Jäh­rige in dieser Periode sam­meln, selbst für einen Spieler, der womög­lich immer noch mit dem System seines neuen Klubs über­for­dert ist, ist das zu wenig. Mit Blick auf die Euro­pa­meis­ter­schaft muss sich die Situa­tion des Flü­gel­spie­lers also grund­le­gend ändern, damit er beim mit Offen­siv­stars gespickten Kader der Fran­zosen über­haupt eine Chance hat.

Laut dem spa­ni­schen Radio­sender Cadena Ser zieht auch der momentan Sechst­plat­zierte der LaLiga einen Wechsel in Betracht. Die Madri­lenen seien mit ihrer Geduld am Ende und hofften, zumin­dest einen Teil der hohen Ablö­se­summe wieder rein­holen zu können. Einen ver­gleich­baren Trans­fer­flop dieser Grö­ßen­ord­nung hat es aller­dings bis­lang noch nicht gegeben. Welche Summe die Madri­lenen also über­haupt für den eigent­lich hoch­ver­an­lagten Offen­siv­spieler ver­langen sollen, können sie selbst also nur schwer ein­schätzen.

Von Spie­ler­seite heißt es laut dem Radio­sender, bei garan­tiert erhöhten Ein­satz­zeiten sei auch Thomas Lemar selbst einem Win­ter­transfer nicht abge­neigt. Sollte sich jedoch kein pas­sender Abnehmer finden, werde sich der Flü­gel­spieler beim Haupt­stadt­klub rein­hauen und um jede Minute kämpfen. Ein durchaus nach­voll­zieh­barer Ansatz – den er ansonsten bei seinem nächsten Ball­ver­lust anwenden könnte.