Syrien, Tansania, Neuseeland – Bundesliga-Fanklubs gibt es überall auf der Welt. Auch in Maschhad, Iran.
In unserem neuen Heft (jetzt am Kiosk) stellen wir ausländische Bundesliga-Fanklubs vor. Ergänzend dazu: Die Geschichte von Amir Marvi, dem Gründer des größten iranischen Bayern-Fanklubs. Die Bilder wurden am Abend des diesjährigen Champions-League-Halbfinals gegen Atletico Madrid aufgenommen.
»Mein Name ist Amir Marvi. Ich bin ein Grafik-Designer aus Maschhad, einer 2,5‑Millionen-Einwohner-Stadt im Iran. Ich interessiere mich für deutsche Musik, deutsche Kunst, deutsche Geschichte – und ich liebe den FC Bayern.«
»Das erste Mal nahm ich den FC Bayern bewusst in der Saison 1999/2000 wahr. Ich erinnere mich an ein Spiel gegen Frankfurt, als Oliver Kahn und Bernd Dreher innerhalb von Minuten mit schweren Verletzungen ausfielen…
…Michael Tarnat musste beim Stand von 0:1 für die letzte halbe Stunde ins Tor und hielt hervorragend. Die Bayern gewannen das Spiel sogar noch 2:1. Irre!«
»Ein anderes Spiel, das ich sehr gut erinnere, war das Champions-League-Finale von 2001. Spätestens nach diesem heldenhaften Sieg und den grandiosen Paraden von Oliver Kahn war für mich klar: Ich bin Bayern-Fan!«
»In jener Zeit fing ich ein Informatik-Studium an und startete einen Blog für Bayern-Fans im Iran. Der Blog wurde im Laufe der Zeit immer größer, bis aus dem Umfeld schließlich der größte Bayern-Fanklub im Iran entstand.«
»Wir haben heute über 200 registrierte Mitglieder und über 15.000 Follower auf unseren Social-Media-Kanälen. In Mashhad, Teheran, aber auch in kleineren Provinzen schauen wir heute jedes Bayern-Spiel gemeinsam.«
»Ich schaue die Champions-League-Spiele am liebsten mit meinen Freunden in meinem Lieblingscafe.«
»Leider war ich noch nie bei einem Bayern-Spiel in der Allianz Arena. Das ist immer noch ein großer Traum. Vielleicht könnte ich dann auch Oliver Kahn treffen, er ist mein absoluter Lieblingsspieler, eine Legende, der Titan.«
»Die meisten Fußballfans, die ich kenne, unterstützen die iranischen Vereine Perspolis oder Esteghlal Teheran. Ich habe neben den Bayern zwei iranische Lieblingsteams: Abumoslem and Padideh, die zwei großen Vereine aus meiner Heimatstadt Maschhad.«
»Aber ganz ehrlich: Meine ganze Liebe gilt der Bundesliga. Ich kann nicht mehr ohne sie leben…
…sofern ich Zeit habe, schaue ich mir auch die anderen deutschen Mannschaften im Europapokal an. Und wenn die Wolfsburger oder die Dortmunder international spielen, drücke ich auch ihnen die Daumen.«
»Ach, zum Abschluss kommt noch ein altes Foto aus dem Jahr 2011. Gemeinsam mit Michael Henke, der damals als Co-Trainer bei Esteghlal Teheran arbeitete. Die Mannschaft wurde mit ihm 2012 Pokalsieger. Sein Vertrag wurde trotzdem nicht verlängert.«
Was machen 4000 Bayern-Fans in Mexiko? Wieso fiebern Syrer mit Werder Bremen? Und wer ist Afrika-Kalle? Für unser Bundesliga-Sonderheft (11FREUNDE #177) haben wir uns auf die Suche nach Bundesliga-Spuren im Ausland begeben. Jetzt am Kiosk, bei uns im Shop sowie in digitaler Version im iTunes- und Google-Play-Store.