Max Eberl macht den Hoeneß und Thiago einen Umzug. Da wird Schiri Stieler zum Wendler-Wüterich. Hat immer was zu meckern: die 11 des Spieltags.
Der Mann ist 2020 wieder der Alte. Sein Tor für die Bayern war ein formschöner Alleingang. Er hat so viele Mainzer stehen gelassen, dass er wohl einen eigenen Umzugswagen auf dem Karneval bekommen wird.
Sein Platzverweis erhitzt die Gemüter: Nach einem eher harmlosen Emotionsausbruch nach einem Zweikampf zeigte ihm Schiri Stieler Gelb, was Plea mit zwei abfälligen Gesten und einem eher nicht wohlmeinendem Spruch in Richtung des Schiris goutierte – Gelb-Rot. Schlussendlich sahen sowohl Plea als auch Stieler mit ihren Aktionen nicht gut aus, der eine reagierte zickig, der andere schnell beleidigt. Mehr Velierer kennt nur der Schlagabtausch zwischen Wendler und Oli Pocher.
Als sich am Sonntag der „Doppelpass“ mit dem Platzverweis befasste, griff Max Eberl in bester Uli-Hoeneß-Manier zum Hörer und klingelte in der Runde durch. Zwar schaffte es Eberl, auf Kraftausdrücke und Wutausbrüche zu verzichten, doch seine Äußerungen gerieten selbstredend zum Pleadoyer für seinen Stürmer. Machen wir uns also gefasst auf allsonntägliche Schutzanrufe der Manager für die Missetaten ihrer Schützlinge. Was ja auch ein bisschen so wirkt wie die Elternproteste nach der Zeugnisvergabe: „Die Ramona hat auch ein sehr schönes Referat gehalten, das können Sie auch mal bei den Noten berücksichtigen. Und überhaupt: Wir haben beim Sommerfest die bunten Strohhalme gekauft – und was ist der Dank???!!“
Herrlich, wie sich Danny da Costa in der Frankfurter Mauer erst wegdrehte und dann den Ball doch noch zum 1:0 für Düsseldorf abfälschte. Eintracht-Torhüter Trapp musste später mit sich ringen, als er zu der Szene befragt wurde und auf keinen Fall seinen Mitspieler anzählen wollte. „Wenn da eine Mauer steht, sollte sie den Ball schon aufhalten können.“ Auf die Nachfrage vom Reporter zur Szene: „Können wir mit Sicherheit besser lösen.“ Und Mauer-Experte da Costa würde anfügen: Kann man so stehen lassen.
Jadon Sancho hat nun mit 25 Treffern so viele wie keiner zuvor in seinem Alter in der Bundesliga geschossen. Der Junge trifft mit 19 regelmäßig vor 80 000 Zuschauern, fliegt Privatjet und isst Goldsteak. Ich bin mit 19 mal sturzbesoffen gegen eine Eckfahne gerannt, zwei Rentner haben mich am Ascheplatz dafür ausgelacht, danach habe ich mein kaputtes Fahrrad zur Currywurstbude geschoben und anschreiben lassen, weil ich kein Geld mehr hatte. Kurz gesagt: Wir wissen beide das Leben zu genießen.
Trainer Achim Beierlorzer streckte seinem gerade ausgewechselten Spieler jovial die Hand aus, doch dann passierte das, was Mario Basler bei seinem Restaurant auf Mallorca sehr gut kennt: Kunde geht vorbei.
Hertha BSC und Schalke 04 lieferten sich ein herausragend miserables Fußballspiel am Freitagabend, nach dem sich eigentlich alle Beteiligten hätten die Augen ausweinen müssen, auf dass sie nie wieder Derartiges erblicken. Doch das Leben ist nun mal nicht fair – und so treffen diese beiden Teams im Pokal wieder aufeinander. Die beiden Trainer waren durchaus locker drauf. „Wir sehen uns am Dienstag in alter Frische“, scherzte Jürgen Klinsmann. Und David Wagner entgegnete: „Wir sind frisch – bist du denn frisch?“ – Klinsmann: „Ich bin immer frisch.“ Na immerhin schon mal einer.
Apropos Jürgen Klinsmann: Das Eigentor, das Jeffrey Gouweleeuw und Tin Jedvaj im Spiel gegen Bremen fabrizierten, geht auch als astreines Bewerbungsschreiben für Klinsis neues Projekt durch. Schließlich wurde der zu aktiven Zeiten „Flipper“ gerufen.
Sein Freistoß gegen Paderborn war so schön, dass er heute schon zu einem Impulsvortrag vor VW-Schadsoftware-Experten geladen ist. Thema: Wie komme ich schnell und trickreich über Mauern?
Liverpool marschiert weiter, das Team ist seit 42 Spielen unbesiegt. Und so hat Klopp (Vorsicht: links im Bild) jeden in der Liga einmal geschlagen. Das kann nicht einmal Jerome Boateng von sich behaupten.
Sieben Tore hat Jhon Cordoba in den letzten sechs Heimspielen für den 1. FC Köln erzielt. Der 26-Jährige ist so heimatverbunden, Horst Seehoer soll bereits versucht haben, ihn für sein Ministerium abzuwerben.