Der 6. Mai 2009 wird uns immer in Erinnerung bleiben. Vor allem Dank Michael Ballack und Ex-Schiri Tom Henning Övrebö.
06.05.2009, Chelsea gegen Barcelona, Champions-League-Halbfinal-Rückspiel. Ein Spiel, aus dem Michael Ballack und Tom Övrebö als das herausgehen sollten, was man landläufig »Intimfeinde« nennt. Weil Övrebö einfach keinen verdammten Elfer für Chelsea pfiff. Obwohl sich Ballack doch so sicher war, dass es mindestens fünf davon hätte geben müssen. Eine Tragödie in sieben Bildern.
Bild 1: Ballack mit 0815-Beschwerde. Vermutlich fällt nicht mal ein beleidigendes Wort unterhalb der Gürtellinie.
Bild 2: Ballack mit 0815-Beschwerde (2). Dieses Mal kassiert er immerhin schon Gelb, allerdings wirken Gestik und Mimik eher resigniert als aggressiv. Ist er vielleicht gar nicht so sauer?
Bild 3: Doch, doch, Ballack ist sauer. Und langsam auch ein bisschen aggro. Vermutlich fallen jetzt auch schlimme Wörter. Aber: Noch hat Kollege Terry alles im Griff.
Bild 4: Endlich kommt Schwung in die Sache. Doch Övrebö zeigt Ballack die kalte Schulter. Ein Move, der noch wichtig wird.
Bild 5: Denn Ballack macht das Gegenteil von dem, was unaufdringliche Menschen tun würden. Und rückt dem Norweger richtig auf die Pelle.
Bild 6: Und zwar so richtig richtig. Doch obwohl Ballack kurz davor steht, den Unparteiischen in den Schwitzkasten zu nehmen, zieht dieser stoisch sein Ding durch. Und macht das, was jeder clevere Typ, dem auf dem Spielplatz Prügel drohen, machen würde: Er flüchtet.
Bild 7: Komplett kalt lässt Övrebö die Attacke allerdings auch nicht. In einem kurzen Moment der Schwäche dreht er nämlich doch kurz den Kopf, schenkt Ballack somit Beachtung und dieser blökt ihn natürlich direkt volle Möhre an. 0:1 für beide.
Katharsis: Dabei geht es doch auch anders, so wie bei der EM 2008 zum Beispiel. Damals pfiff Övrebö (auch mit den Augen) und Ballack meckerte nicht, sondern litt einfach nur. Toll.