Seit Samstag prasseln die Superlative nur so herab auf Dortmunds Neuzugang Erling Haaland. Hier ist noch einer: Nach gerade 34 Minuten Fußball ist er schon jetzt der beste Norweger, der je für den BVB gespielt hat. Zugegeben, seine Konkurrenten um den Titel haben sich nicht mit Ruhm bekleckert.
Vermutlich sind selbst viele BVB-Fans überrascht, wenn sie hören, dass Erling Haaland schon der vierte Norweger ist, der für den Klub die Schuhe schnürt. Das liegt daran, dass einer seiner drei Vorgänger oft für einen Dänen gehalten wird, während ein anderer auf gerade mal eine Handvoll von Spielen kam. Beginnen wir mit ihm, denn er war zugleich der erste Norweger überhaupt in Westfalen – Steinar Pedersen.
Im Sommer 1996 suchte der amtierende Meister aus Dortmund eine Verstärkung für die Abwehr und lud einige Spieler zum Probetraining ein, darunter den Rumänen Aurel Panait und den Manndecker der norwegischen U21-Nationalelf, Pedersen. Das Duell der beiden zog sich einige Wochen hin, dann entschied sich Borussia für den Norweger. Er kostete 500.000 Mark und bekam im August einen Vertrag über drei Jahre. Doch nur fünf Monate später wurde er zurück in seine Heimat ausgeliehen, zu Lilleström SK.
Im November 1997 war Pedersen zurück in Dortmund, doch der Klub hatte weiterhin keine Verwendung für ihn. Mal war eine Ausleihe nach St. Pauli im Gespräch, mal absolvierte der Norweger eine Probetraining in Utrecht. Doch erst im Januar 1999 endete seine Leidenszeit in Dortmund: Für 300.000 Mark wechselte zu er zu IFK Göteborg, wo er endlich spielen durfte.
Knapp acht Monate später machte der BVB dann Bekanntschaft mit seinen nächsten beiden Norwegern, und es war keine schöne Begegnung. In der Champions League teilte sich Dortmund eine Gruppe mit Rosenborg Trondheim. Vor allem das Heimspiel wurde zu einem Trauma für Schwarz-Gelb, denn die Gäste gewannen 3:0. Trondheims Verteidiger André Bergdölmo ließ auf der linken Seite nichts anbrennen, während auf dem anderen Flügel Außenstürmer Jan Derek Sörensen wirbelte und zwei Tore erzielte (das erste allerdings aus Abseitsposition).
Natürlich mussten die Dortmunder diesen sensationellen Sörensen haben. Das allerdings wurde nicht einfach, denn die Transfersaga des Norwegers mit dem dänisch klingenden Namen hielt monatelang die Reporter in Atem. Zunächst mal unterschrieb er im Mai 2000 gleich zwei Verträge. Einen beim BVB, drei Wochen später noch einen bei 1860 München. Beide stellten sich als sehr fragwürdig heraus, weil Sörensen noch bis zum 31. Dezember an Trondheim gebunden war und er erst sechs Monate vorher mit anderen Vereinen verhandeln durfte. Also unterzeichnete der Spieler Anfang Juli einen dritten Vertrag. Erneut bei den Löwen.