Rafal Gikiewicz übernimmt die Berliner Clubs, Amine Harit bedankt sich und die Bayern gehen souverän auf Trainersuche. Das ist die 11 des Spieltags.
Rafal Gikiewicz
Nicht nur den Sieg hielt Unions Torwart Rafal Gikiewicz im Derby gegen Hertha fest, sondern auch ein paar Unbelehrbare, die bei Abpfiff aufs Spielfeld stürmen wollten. Nicht auszuschließen, dass Gikiewicz bald eine neue Firma gründet, um Berliner Clubs in Sachen Türpolitik zu beraten.
Sebastian Polter
Abgesehen von einem kurzen Engagement bei den Queens Park Rangers spielte Sebastian Polter immer in Deutschland. Was uns verwundert. Denn nachdem er im Derby spät eingewechselt wurde, sich den Ball zum Elfmeter schnappte und dann noch ewig warten musste, ehe der Strafstoß auch freigegeben wurden, wäre eine Karriere in Skandinavien erfolgsversprechend. Denn der Mann kann auch trotz kalter Hose.
Filip Kostic
Wir müssen uns bei Filip Kostic bedanken. Denn normalerweise verkleiden wir, nicht gerade rheinische Frohnaturen, uns nicht besonders gerne. Gehen deshalb zu Karneval und jeder Mottoparty zumeist als Fußballer. Das sorgt für Unmut bei allen anderen. Nicht aber dieses Mal: Denn das Kostic-Trikot versetzte alle Halloween-Partygäste in Angst und Schrecken. Nur verständlich, so gefährlich wie der Junge zurzeit drauf ist. Fun Fact: Angeblich ging Kostic selbst auch als Kostic – nur eben in seinem alten HSV-Trikot.
Die Abwehr der Eintracht
Was niemand weiß: Wir formulieren diese Sätze glückselig aus dem Krankenhaus. Denn nachdem David Abraham und Martin Hinteregger die Bayern-Offensive am Samstag fachgerecht abgemeldet haben, ließen wir uns heute ehrenhalber Eisenschädel und Brechstange implantieren.
Nils Petersen
Zweimal traf Nils Petersen gegen Werder Bremen und machte damit mal wieder klar, dass er nicht nur als Joker kann. Sein Erfolgsrezept: »Das sind die Spiele, von denen man vorher träumt.“ Was schön ist. Wir haben zum Beispiel heute Nacht von überbackenen Käsespätzle geträumt.
Amine Harit
Ob Harits Mutter mit ihrem Sohn damals aus pädagogischen Gründen zum Fleischer gegangen ist? Um dann, wenn der Schlachter einen Schinkenspicker rüberreichte, fragen zu können: »Was sagt man, Amine?« Jedenfalls, es scheint geholfen zu haben. Denn Harit bedankt sich. Zum einen bei Augsburgs Reece Oxford, dass der ihm das 3:2 auflegte, und zum anderen bei Schalke 04, dass der Klub zu ihm gehalten hat, als es mal nicht lief. Darauf ein Schinkenspicker.
Borussia Mönchengladbach
Ach du Schreck: Kinder, die nach dem 6. Oktober geboren wurden, kennen keinen anderen Tabellenführer als Borussia Mönchengladbach. Verdammte Bundesliga, möchte man rufen, nie wird es spannend. Aber dann fällt einem auf: Genial! Denn nur der Gladbacher haben zwischenzeitlich verhindert, dass ein österreichischer Brauseklub von der Spitze grüßte und Teams wie Dortmund oder eben die Bayern für Nachlässigkeiten auch wirklich bestraft werden. In diesem Sinne: Bitte weitermachen!
Das Solo von Erik Thommy
Wie schnell Erik Thommy während seines 50-Meter-Sprints zum 2:0 gegen Köln war, können wir nicht genau sagen. Nur so viel: Als Kaun Ayhan den Ball Richtung Mittellinie rausschlug, begannen die ersten Teamkollegen zu jubeln. Weil sie wussten, dieser Mann reagiert wie ein offener Zapfhahn in der Altstadt: Läuft, und läuft, und läuft.
Niko Kovac
Niko Kovac ist nicht mehr länger Trainer beim FC Bayern. Damit endet eine Beziehung, die sich seit über einem Jahr wie eine öffentliche Paartherapiesitzung anfühlte. Und während die Bayern drei verschiedene Pressemitteilungen versandten, in denen laufend korrigiert wurde, wer in welchem Einverständnis sich wie getrennt hätte, lässt Kovac nur ausrichten: »Es war eine gute Zeit.« Und wirkt damit – im Gegensatz zu Bayerns Verantwortlichen – wie der einzige Lehrer mit Job: Hat seine Klasse noch nicht verloren.
Die Trainersuche bei den Bayern
Vorerst, also mindestens bis zur kommenden Woche, übernimmt übrigens Hansi Flick. Dann könnte ein neuer Trainer kommen. Oder Flick bleibt. Die aktuellen Quoten: Erik ten Haag – 2,40. Jose Mourinho – 4,75. Joachim Löw – 13,00. Stefan Effenberg – 251,00. Bisher noch ohne Quote: Dass Hasan Salihamidzic im ersten Interview klarmacht, dass die Bayern jeden haben können, irgendwann auf Knien rutschend nach Amsterdam reist und zum Schluss mit Was-wollt-ihr-denn-Gesicht Jupp Heynckes präsentiert.