Villareal und Atlético Madrid werden im Dezember ein Ligaspiel bestreiten – in Miami. Das ärgert die heimischen Fans und erfreut die hispanische Community Floridas. Und Ligapräsident Javier Tebas reibt sich die Hände.
Miami, das schreit nach Sportwagen und Ray-Ban-Brillen im Miami-Vice-Stil, dem Miami Beach sowie den Schönen und Reichen. Miami steht aber auch für Spitzensport, die Miami Heat spielen Basketball, die Miami Dolphins Football. Es gibt sogar eine Eishockey-Mannschaft, die Florida Panters. Eishockey in den Tropen? This is america.
Was bisher in der Stadt, deren Bevölkerung zu 70 Prozent aus Menschen mit hispanischen Wurzeln besteht, fehlt, ist Fußball. Das Potenzial Miamis mit seiner fußballaffinen Bevölkerung erkannte schon David Beckham. Denn die englische Fußball-Ikone gründete 2018 den Inter Miami CF, der ab 2020 in der MLS starten wird. Bis es soweit ist, wird die Nische allerdings anders gefüllt, nämlich mit einem Spiel der spanischen Primera División.
Große Vermarktung
Was lange wie ein drohender Schatten über dem spanischen Fußball lag, ist laut „AS“ mittlerweile sicher: Am 8. Dezember werden die Erstligisten Villareal und Atlético Madrid in Miamis Hard-Rock-Stadium gastieren, um ein Spiel des 15. Spieltags der aktuellen Saison auszutragen, nicht bloß ein Freundschaftsspiel. Über 7000 Kilometer von Spanien entfernt geht es um drei Punkte für das heimische Tableau.
Der Initiator des transatlantischen Gastspiels ist niemand geringeres als Javier Tebas, der Präsident des spanischen Ligaverbands. Dessen Blick in puncto Vermarktung stets zwischen fernem Osten und Amerika wechselt. Erst kürzlich gab Tebas freudig die Fernsehzahlen für den chinesischen Markt bekannt, die dank des chinesischen Superstars Lei Wu von Espanyol Barcelona in neue Sphären vorgedrungen sind.