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Es gibt Nie­der­lagen, die kann ein Fuß­ball-Verein eini­ger­maßen ver­kraften. Wenn zum Bei­spiel ein Auf­steiger beim Meister ver­liert, dann ist es kein Welt­un­ter­gang. Und so herrscht beim 1. FC Köln nach dem 0:4 in Mün­chen vom ver­gan­genen Samstag keine Panik. Von fünf Sai­son­spielen in der Bun­des­liga hat der FC zwar nur eines gewonnen (2:1 in Frei­burg), doch da die anderen Gegner alle­samt als zu mächtig ein­ge­ordnet wurden (Dort­mund, Wolfs­burg, Mön­chen­glad­bach), hatte man sich nicht ernst­haft Punkte aus­ge­rechnet, son­dern höchs­tens erträumt. Am Sonntag im Heim­spiel gegen Hertha BSC (18 Uhr) soll nun aber die Zeit des Punk­tens beginnen. Was klar ist“, sagte Trainer Achim Bei­er­lorzer in dieser Woche: Das nächste Heim­spiel wollen wir gewinnen. Wir haben drei Punkte, wollen aber viel mehr. In ruhige Gewässer kommt man nur, wenn man punktet.“

Nach Ruhe, einer Saison ohne Krisen und Dramen sehnen sich auch die Kölner Fans. Der FC, der seit 1998 sechsmal ab- und auf­ge­stiegen ist, hat wieder einmal einiges hinter sich. Einen Auf­stieg als Tabel­len­führer der Zweiten Liga, der aller­dings unhar­mo­nisch ver­lief, weil der Verein drei Spiel­tage vor Schluss trotz Tabel­len­füh­rung Coach Markus Anfang ent­ließ, der sich mit der Mann­schaft über­worfen hatte. Außerdem gab es allerlei Strei­tig­keiten hinter den Kulissen. Mit Bei­er­lorzer, der aus Regens­burg kam, sind nun alle sehr zufrieden. Modern und kom­mu­ni­kativ“ sind die Attri­bute, mit denen der ehe­ma­lige Mathe­matik- und Sport­lehrer oft bedacht wird.

Kon­struk­tive Zusam­men­ab­reit – Vorher war das anders“

Zum Bei­spiel von Stefan Müller-Römer. Der Kölner Anwalt war von März bis Anfang Sep­tember Inte­rims-Vor­stand des Ver­eins, nachdem Werner Spinner im März nach sieben Jahren im Amt auf­grund eines ver­lo­renen Macht­kampfes mit dem sport­li­chen Geschäfts­führer Armin Veh zurück­ge­treten war. Inzwi­schen ist Müller-Römer in sein altes Amt des Vor­sit­zenden des Mit­glie­der­rats zurück­ge­kehrt und sieht der Zusam­men­ar­beit mit dem neuen Vor­stands­trio, bestehend aus den Kölner Geschäfts­leuten Werner Wolf, Jürgen Sieger und Eck­hard Sauren, positiv ent­gegen.

Es sei schön, dass man nun kon­struktiv zusam­men­ar­beite, sagt Müller-Römer: Vorher war das anders.“ Dabei bezieht er sich auf die ver­gan­genen Monate mit Spin­ners Vize­prä­si­denten, FC-Tor­wart-Legende Toni Schu­ma­cher und Ex-Kar­ne­va­list Markus Rit­ter­bach, die zu ihm und zum Mit­glie­derrat, freund­lich aus­ge­drückt, kein gutes Ver­hältnis hatten. Das Gre­mium hat beim FC die Auf­gabe, die Geschäfts­füh­rung des Vor­stands zu über­wa­chen. Doch damit kam es nicht klar. So gab es stän­dige Rei­be­reien. Zwar hätten Schu­ma­cher und Rit­ter­bach gern als Vizes wei­ter­ge­macht, der für die Nomi­nie­rung zustän­dige Mit­glie­derrat ent­schied sich jedoch für andere Kan­di­daten.

Fuß­ball-Exper­tise und Gla­mour

Die neuen Kölner Vor­stands­männer, die bei der Mit­glie­der­ver­samm­lung 78,2 Pro­zent der Stimmen bekamen, sind zwar Fuß­ball-Enthu­si­asten und FC-Fans, die mit Klub­schals im Sta­dion sitzen, Erfah­rung im Busi­ness des Pro­fi­fuß­balls haben sie aber wenig. Wolf ist immerhin seit mehr als zehn Jahren in den Ver­eins­gre­mien aktiv und war 2011 nach dem Rück­tritt von Wolf­gang Ove­rath schon einmal Inte­rims­prä­si­dent. Der stu­dierte Psy­cho­loge und frü­here Kar­tof­fel­chips- und Brauerei-Manager weiß, dass ein Klub nicht nur gute Manager braucht, son­dern auch Fuß­ball-Exper­tise und ein wenig Gla­mour. Eine der ersten Amts­hand­lungen Wolfs bestand des­halb darin, den alten Heroen Thomas Häßler und Lukas Podolski Jobs beim FC in Aus­sicht zu stellen. In wel­cher Funk­tion, ist noch offen. Es laufen Gespräche.