Wir empfehlen Marcus Thuram eine neue Ausbildung, den Schalker Fans eine Umschulung zu Bombenentschärfern und dem FC Bayern eine neue Liga. Die 11 des Spieltags.
Marcus Thuram
Wäre Marcus Thuram nicht Fußballprofi und mittelfristiger Gladbacher Derbyheld geworden, er hätte eine Ausbildung als Burgerbrater machen sollen. Oder als Vinylplattendreher. Oder als Rettungshelfer für umgekippte Fahrzeuge. Denn so wie dieser Mann die Dinge wendet, hat er dafür definitiv Talent.
Zack Steffen
Klarer Fall: Nach dem Ford Mustang, allen Filmen mit Morgan Freeman und Twinkies, dem weichen Biskuitkuchen mit Vanillecremefüllung gehört Zack Steffen zu den besten US-Importen, die man hierzulande gesehen hat. Blöd allein, dass der Torwart nach dem Auftritt gegen Gladbach nun seinem Nebenjob in der Universitätsbibliothek Düsseldorf nachgehen muss, um dort Bücherregale zusammenzuhalten.
Robert Lewandowski
Wie gut Robert Lewandowski in dieser Saison ist, wird einem erst klar, wenn man bedenkt, wer die Bayern bisher durch herausragende Leistungen zu Siegen geführt hat. Genau: Immer Lewandowski. Dass es sich der ehrgeizige Pole am Wochenende leisten konnte, einen Elfmeter an Neuzugang Coutinho abzutreten, weil er selbst schon zweimal gegen Köln getroffen hatte, spricht für sich – und Lewandowski.
Javairo Dilrosun
Kollege und Hertha-Fan Max Dinkelaker stellte vor etwa einem Jahr einen »Javairo«-Gesang auf Grundlage von Loonas »Bailando« in der Redaktion vor. Ein Kassenschlager ohne Publikum. Wir würden nach Dilrosuns Solo nicht sagen, dass wir uns in dieses Dribbling verliebt hätten, aber ihr findet uns heute Abend um 20 Uhr auf der Bühne im Bierkönig. Wir haben da was eingeübt. Bis später.
Joshua Kimmich
Im Sportstudio angesprochen auf die Causa Neuer/ter Stegen machte der Nationalspieler das einzig richtige. Er antwortete, unaufgeregt und sachlich: »Das, was Marc gesagt hat, war ja nichts Schlimmes, er hat ja nicht den Manuel angegriffen oder sonst irgendjemanden, er hat nur gesagt, dass er enttäuscht ist«, sagte Kimmich. »Natürlich kann ich das verstehen, dass er zu seiner Situation was sagt. Er hat sich die ganzen Jahre immer sportlich verhalten.« Das ist so wohltuend richtig wie ausgewogen, dass wir uns wünschen würden, dass Kimmich bald auch Stellung zur Klimakrise und zum Wohnungsbau nehmen würde, damit diese Probleme ohne Eitelkeit angegangen werden könnten.
Die Mentalitätsscheiße
Soll uns keiner vorwerfen, dass wir, die ein Jahr lang mit einem kackbraunen Shirt mit der Aufschrift »Dixi – Wenn’s um die Wurst geht« durch den Alltag liefen, uns nicht für Endprodukte interessieren würden. Seit Sonntagabend ganz vorne im Allzeit-Exkrementeranking: Die Mentalitätsscheiße. Marco Reus warf Ecki Heuser vor, dass dieser nach Spielende keine andere Ursache in Erwägung zog als fehlende Einstellung. Möglich aber, dass Reus’ schlechte Laune nicht durch fehlende Mentalität entstand, sondern, nun ja, irgendwie auch nur Endprodukt des 2:2 war.
Die Bremer Notelf
Falls es bei den Namen Tom Köppener, Timon-Julian Widiker und Mika Eickhoff nicht gleich klingelt: Die drei Jungs spielen aktuell in der U17 von Werder Bremen, sind aber nur noch drei Innenbandrisse, zwei Sperren und eine Schultereckgelenksprengung von ihrem Profidebüt entfernt.
Amine Harit
Blöde Geschichte: Nach Auskunft des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz muss sich Amin Harit – abgesehen von der Silvesternacht – außerhalb deutschen Hoheitsgebiets befinden. Einleuchtende Begründung nach Artikel 4, Absatz 67 des SprengG: Zu große Explosionsgefahr.
Die zweite Mannschaft vom FC Bayern
Als am Sonntagnachmittag die zweite Mannschaft des FC Bayern auf das Profiteam vom FC Ingolstadt traf, herrschten ungleiche Verhältnisse. Wie bitte? Amateure gege.. Nein nein! Die Bayern starteten u.a. mit Alphonso Davies und Michael Cuisance. Insgesamt hatte die Startelf eine Gesamtablöse von 24 Millionen Euro gekostet. Und gewann, nicht weiter und nur in der geringen Höhe überraschend mit 2:1. Als erfolgreiches Team mit so vielen Bundesligaprofis natürlich ein Fall für die 11 des Spieltags.
Sebastian Polter
Erst eine Stunde auf der Bank gesessen, dann nach 151 Sekunden Spielzeit die Rote Karte abgeholt. Wenn wir einen ähnlichen Arbeitsethos wie Sebastian Polter hätten, müssten wir diesen Satz in der Mitte
Der Flitzer in Berlin
Joggte erst gemütlich über den Platz, ehe er beim drohenden Zusammenstoß mit dem ersten Ordner auf Vollspeed umstellte. Inklusive einer Fabelzeit über 100 Meter und beeindruckenden Hürdensprüngen über Werbebanden dürften ihn die Ordner oben am Marathontor nur festgenommen haben, damit sie wissen, nach wem sie die Jesse-Owens-Allee demnächst umbenennen müssen.