Ist das die drittklassigste 3. Liga aller Zeiten? Wer ist Christian Flüthmann? Und was macht eigentlich der Russe in Uerdingen? Was ihr zum Start der 3. Liga unbedingt wissen müsst – lest ihr hier.
Die Favoriten
Wie immer in der 3. Liga, in der die finanziellen Rahmenbedingungen nicht vollends auseinandergehen und einige geschickte Transfers, ein kleiner Lauf und etwas Euphorie schon für eine Überraschungsmannschaft sorgen können, sind die klaren Aufstiegsfavoriten nicht so leicht auszumachen. Der FC Ingolstadt hat im Vergleich zu den Mitabsteigern MSV Duisburg und 1. FC Magdeburg den Kader am ehesten zusammenhalten können. Mit Maximilian Beister (Uerdingen) und Maximilian Wolfram (Jena) kamen zwei namhafte Neuzugänge.
Und trotzdem: In einer Abstimmung unter allen 20 Drittliga-Trainern zu den Favoriten der Saison belegte Eintracht Braunschweig den ersten Rang – vor den drei Absteigern. Nach dem kurzfristigen Abgang von Cheftrainer André Schubert hat der 37-jährige Christian Flüthmann das Amt dort übernommen. Aktuell absolviert er u.a. zusammen mit Frank Lampard als erster Deutscher einen Trainerlehrgang in England. Mit den Neuzugängen Nick Proschwitz, Orhan Ademi und Martin Kobylanski haben sich die Löwen vor allem in der Offensive massiv verstärkt. Flüthmann gibt sich trotzdem, nun ja, eher demütig: „Unser Ziel ist es, diesmal besser als Platz 16 abzuschneiden.“ Das könnte gelingen.
Und sonst? Kaiserslauterns Trainer Sascha Hildmann hat im Interview mit liga3-online.de gesagt: „Die 3. Liga in Deutschland ist mit Sicherheit die stärkste 3. Liga in Europa“, „Einfache Spiele gibt es nicht“ und „Sicher wird es Mannschaften geben, die uns überraschen werden“. Wir halten im Weisheitswettkampf dagegen und sagen: „Lieber mittendrin statt nur dabei.“ Klarer Fall von Unentschieden.
Die Stars
Schon im letzten Jahr spielten einige bekannten Namen und mit Kevin Großkreutz auch ein Weltmeister in der 3. Liga. Der Star-Faktor hat sich nicht verringert, auch dank der Neuzugänge beim KFC Uerdingen. Dort setzt Investor Mikhail Ponomarev weiter auf Meriten. Weshalb im Sommer unter anderem Ex-Bayern-Verteidiger Jan Kirchhoff und Andreas Maxsö vom Schweizer Erstligisten FC Zürich kamen.
Die Stars von morgen dürften auf dem Platz stehen, wenn Aufsteiger FC Bayern München II die Ehre gibt. Lars Lukas Mai saß schon mehrfach auf der Bank des Rekordmeisters, hinzu kommen US-Talent Chris Richards und Neuseelands Nationalspieler Sarpreet Singh. Wem das nicht reicht: Im Laufe der Saison dürfte wie in den Vorjahren auch der ein oder andere Bayern-Profi, der gerade aus einer Verletzungsphase kommt, einfach Spielpraxis braucht oder von Niko Kovac geschnitten wird, zum Kader stoßen – die Gegner dürften entsprechend begeistert sein.
Für Nostalgiegefühle sorgt indes 1860 München. Auch wenn dort weiterhin das Chaos zwischen Vereinsführung und Investor Hasan Ismaik herrscht, wurde unter der Woche Timo Gebhart (Viktoria Berlin) vorgestellt. Das Urgestein wird von Ismaik finanziert.