Zur kommenden Saison werden die Spielregeln des Fußballs verändert und sollten schon bei der U21-Europameisterschaft ab 16. Juni angewandt werden. Doch der UEFA sind die Änderungen zu kompliziert und lässt nun doch nach alten Regeln spielen. Doch was ändert sich eigentlich?
Das International Football Association Board (IFAB), die für die Regelgebung verantwortliche Institution im Weltfußball, hat für die neue Saison für alle Wettbewerbe verschiedenste Vorschriften geändert. Dabei sind neben einigen Kuriositäten maßgebliche Inhalte des Spiels betroffen: Handspiel, Auswechslung, Ab- und Freistoß oder Rückpass. So maßgeblich, dass U21-Bundestrainer Stefan Kuntz die veränderten Abläufe in die Trainingsarbeit integrierte. „Als Spieler oder Trainer, muss ich sagen, kann man das nicht verstehen“, zeigte sich Kuntz entsprechend verärgert, als er vom überraschenden Turnaround der UEFA hörte, die rund zwei Wochen vor Turnierbeginn nun doch wieder das alte Regelheft auspackt.
Mit dem kurzfristigen Wechsel wolle der Verband verhindern, dass es durch eine zu knappe Vorbereitungszeit zu Störungen in laufenden Wettbewerben komme. Der Fußballweltverband FIFA sieht das entspannter: alle Regeländerungen für die am Wochenende startende Frauen-WM bleiben aktiv. Ohnehin sind ab nächster Saison die Vorschriften der IFAB dann Pflicht – für alle.
Welche Änderungen auf den Weltfußball zukommen und welche Auswirkungen sie haben, erfahrt ihr hier:
Neue Regel: Beim Abstoß muss der Ball den Strafraum nicht mehr direkt verlassen.
Was ändert sich? Der Ball ist nach dem Abstoß im Spiel, sobald er mit dem Fuß gespielt wurde und sich bewegt – nicht erst, wenn er den Strafraum verlässt. Nur gegnerische Spieler müssen außerhalb des Strafraums stehen bleiben.
…und wie wirkt sich das aus? Das Aufbauspiel beginnt mit dem Abstoß. Das Dreschen der Kugel über das Feld beim Abstoß werden ballsichere Teams in der Regel nicht mehr anwenden, sondern aus dem eigenen Sechzehner heraus operieren.
Neue Regel: Ein schnell ausgeführter Freistoß ist immer möglich.
Was ändert sich? Bisher war es die Pflicht des Spielleiters, das Spiel zu unterbrechen, wenn er ein Foulspiel mit einer Karte zu ahnden wusste. Nun kann er dies bei einem schnell ausgeführten Freistoß in der nächsten Unterbrechung nachholen.
…und wie wirkt sich das aus? Die mit Gelb bedachte Spielverzögerung durch ein taktisches Foul verliert einen Großteil seiner Wirkung. Bei einer schnellen Ausführung des Freistoßes kann der Angriff unverzüglich fortgesetzt werden. Der entstandene Nachteil für die gefoulte Mannschaft wird minimiert.