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Herr Rudolph, neben Ihrer Tätig­keit als Chef­trainer bei Tur­bine Potsdam sind Sie auch Lehrer am Hum­boldt-Gym­na­sium in der Stadt. Haben Ihre Schüler und Schü­le­rinnen Sie schon zur anste­henden Frauen-WM aus­ge­fragt?
Nur ver­ein­zelt. Viele wissen natür­lich, dass ich der Trainer von Tur­bine Potsdam bin. Nun wurde auch der Kader der deut­schen Natio­nal­mann­schaft bekannt­ge­geben, da sind mit Johanna Elsig und Svenja Huth auch zwei Spie­le­rinnen von Tur­bine dabei. Dem­entspre­chend spricht man auch mal mit den Schü­lern und Schü­le­rinnen dar­über. Aber das ist nicht wie bei der Männer-WM, wo es an der Schule ein großes Gewinn­spiel oder Ergeb­nis­raten gibt.

Wie sehen Sie die Chancen der deut­schen Mann­schaft? Was hat sich mit Bun­des­trai­nerin Mar­tina Voss-Teck­len­burg ver­än­dert?
Es herrscht gerade eine gewisse Auf­bruchs­stim­mung. Die kam schon mit Horst Hru­besch, der die Mädels emo­tional wieder mit­ge­nommen und für ein­fa­chere und kla­rere Struk­turen im Spiel gesorgt hat. Voss-Teck­len­burg knüpft da an. Den­noch hat sie ihre eigenen Ideen und ein klares Spiel­kon­zept. Sie sagt den Mädels , was sie von ihnen erwartet und schiebt gewisse Spie­le­rinnen, die das auch annehmen können, in Ver­ant­wor­tungs­po­si­tionen. Dem­entspre­chend formt sie eine Mann­schaft, die um den Titel mit­spielen kann.

Wie sieht dieses Spiel­kon­zept aus?
Erstmal ist es wichtig, dass jede Spie­lerin genau weiß, was sie zu tun hat. Die Mann­schaft ist im Mit­tel­feld und im Angriff variabel. Sie greift früh an und ver­sucht den Gegner so unter Druck zu setzen. Und was man bei Voss-Teck­len­burg auch immer wieder her­aus­hört: Sie will, dass ihre Spie­le­rinnen selbst­be­wusst und mutig auf­treten. Das ver­mit­telt sie allein mit ihrer Kör­per­sprache und ihrem öffent­li­chen Auf­treten.

Wie schätzen Sie die Gruppe B ein, in der Deutsch­land auf Spa­nien, China und Süd­afrika trifft?
Bei aller Wert­schät­zung: Gegen Süd­afrika muss das Team klar gewinnen. Genauso eigent­lich auch gegen China. Ich glaube nicht, dass die Chi­ne­sinnen der­zeit so stark sind, dass sie der deut­schen Mann­schaft über 90 Minuten Paroli bieten können. Gegen Spa­nien gab es im ver­gan­genen November ein Test­spiel (0:0, Anm. d. Red.). Da konnte man sehen, dass die Spa­nie­rinnen nicht schlecht sind. Wenn die Deut­schen aber eine gute Tages­form haben, müssen sie auch gegen Spa­nien gewinnen, weil sie ins­ge­samt ein­fach stärker besetzt sind. Die Gruppe ist also nicht ganz so ein­fach, aber Deutsch­land ist doch Favorit.