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1. Euro­pa­pokal der Lan­des­meister 1959/60, Halb­fi­nale gg. Glasgow Ran­gers, 6:3 (Hin­spiel: 6:1)

Heut­zu­tage schwer vor­stellbar, doch Ende der 1950er Jahre sind die Glasgow Ran­gers das Maß der Dinge – in Glasgow, in Schott­land, in Groß­bri­tan­nien. Auch in Europa zählte der Klub zu den ganz Großen.

Als die Ein­tracht, die noch eine Ama­teur­mann­schaft ist, die Schotten im Halb­fi­nale des Euro­pa­po­kals der Lan­des­meister zieht, scheinen die Kräf­te­ver­hält­nisse klar. Der Halb­fi­nal­einzug selbst war ja schon der größte Erfolg einer deut­schen Mann­schaft auf euro­päi­scher Ver­eins­ebene. Doch dieses unfass­bare Frank­furter Team um Friedel Lutz und Erwin Stein erschüt­tert den Kon­ti­nent mit einem sen­sa­tio­nellen 6:1 zu Hause und krönt eine über­ra­genden Leis­tung mit dem 6:3 im Rück­spiel. 

Der gesamte Glas­gower Ibrox-Park applau­diert dem Frank­furter Team und der Manager des kom­menden End­spiel­geg­ners Real Madrid, Emil Östrei­cher, kon­sta­tiert: End­spiel um den Euro­pacup! Wissen Sie, was das bedeutet? […] Das ist der größte Erfolg des deut­schen Fuß­balls außer Bern.“ 

2. Mes­se­städte-Pokal 1966/67, Vier­tel­fi­nale, Rück­spiel gg. FC Burnley, 2:1 (1:1)

Sieben Jahre später muss die Ein­tracht im Vier­tel­fi­nale des Mes­se­städte-Pokal, dem Vor­läufer des UEFA-Cups, wieder im Ver­ei­nigten König­reich antreten. Wie heute Abend reisen die Frank­furter nach einem 1:1 zu Hause zum Rück­spiel nach Eng­land, aller­dings nicht nach London, son­dern gen Norden, nach Burnley.

Als erste Gast­mann­schaft im gesamten Wett­be­werbs­ver­lauf kann die Ein­tracht dort treffen, und zwar gleich zwei Mal. Das 2:1 im Rück­spiel reicht zum Wei­ter­kommen. Oskar Lotz und Wil­helm Huberts ezielen die Tore, quasi die Luca Jovic und Ante Rebic der 60er-Jahre. Oder so. 

3. Uefa-Cup 1979/80, 2. Runde, Rück­spiel gg. Dinamo Buka­rest, 3:0 n.V. (0:2).

Am 7. November 1979 emp­fängt die Ein­tracht im Wald­sta­dion Dinamo Buka­rest zum Rück­spiel in der 2. Runde des UEFA-Cups. Mit den Rou­ti­niers Bernd Nickel und Bernd Höl­zen­bein in der Startelf soll das 0:2 aus dem Hin­spiel auf­ge­holt werden, Jürgen Gra­bowski führt Regie im Ein­tracht-Mit­tel­feld. Trotz geballter Star­power und wütendem Anrennen steht es zur Halb­zeit 0:0.

Der Ein­bahn­stra­ßen­fuß­ball endet auch in Halb­zeit zwei lange in einer Sack­gasse mit Namen Stefan, dem Dinamo-Tor­wart. Doch in der 73. Minute trifft Bum-Kun Cha per Kopf zum 1:0 für die Ein­tracht. 

Wie lange noch?“, fragt Gra­bowski den Schieds­richter, als sich die Nach­spiel­zeit dem Ende zuneigt. Twenty seconds“, ruft der ihm über den Lärm der 20.000 Fans im Wald­sta­dion zu. Eine letzte Flanke tru­delt in den Dinamo-Straf­raum, wird ver­län­gert – und von Stefan abge­fangen, weil Höl­zen­bein aus­ge­rutscht ist. Doch Dinamos Tor­hüter lässt den Ball fällen, Höl­zen­bein, immer noch auf dem Boden sit­zend, reagiert blitz­schnell und nickt ein.

Wäh­rend die Fans Leucht­ra­keten in den Himmel feuern, pfeift der Schieds­richter ab. In der dritten Minute der Ver­län­ge­rung leitet Gra­bowski einen Ein­wurf per Hacke auf Nickel weiter, der eis­kalt voll­streckt. Die Ein­tracht rettet den Vor­sprung über die Zeit und zieht in die nächste Runde ein. Der Anfang eines spek­ta­ku­lären Euro­pa­po­kal­laufs.