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Am 14.10. steigt zum zweiten Mal der Tag der Ama­teure. Wie im ver­gan­genen Jahr soll sich in der Län­der­spiel­pause einen Tag lang alles um unsere Liebe zum Ama­teur­fuß­ball drehen. Ihr wollt mit eurem Verein dabei sein? Hier ent­lang.

Es ist Sonn­tag­morgen auf einem Fuß­ball­platz in der Pro­vinz. Kühe grasen auf den anlie­genden Weiden. In der Luft liegt der Duft von Rest­al­kohol, Gülle und Brat­wurst. Am Klub­haus feixen Männer mit roten Nasen und Ziga­rette im Mund um die Wette. Der Trainer zieht an der Sei­ten­linie seine knie­lange Win­ter­trai­nings­jacke zu. Plötz­lich durch­schneidet ein greller Pfiff dieses fried­liche Sze­nario. Das Spiel geht los.

Zu seinem Ver­tei­diger: Du bleibst 90 Minuten ganz eng an ihm dran. Und wenn der aufs Klo geht, dann gehst Du hin­terher“
Über­set­zung: Wenn ich ehr­lich wäre, würde ich dir jetzt sagen, dass dein Gegner schneller ist als Du. Dass er tech­nisch besser ist, jünger, größer, schlauer, hüb­scher, rei­cher und natür­lich erfolg­rei­cher. Dass er ein Gewin­nertyp ist. Dass er ges­tern nicht bis vier Uhr auf dem Bul­len­ball war wie Du. Dass er eine Alkohol-All­ergie hat. Dass wir genau so einen Spieler auch gerne in unseren Reihen hätten. Und ja, ich weiß, er spielt auf deiner Posi­tion. Aber das könnte ich Dir nicht antun. Des­wegen ver­suche ein­fach, dich heute aus­nahms­weise mal nicht bis auf die Kno­chen zu bla­mieren. Sonst kannst du beim nächsten Trai­ning die ersten drei Runden im Enten­marsch absol­vieren. Und ich setz mich auf deine Schul­tern. Und natür­lich sitzt du nächste Woche auf der Bank. Du Pfeife!

Zu seinem Mit­tel­feld­mann: (brül­lend) Gut gedacht, Junge!“
Über­set­zung: Du Dödel. Du Hirni. Du Voll­frisör. Was kannst Du eigent­lich? Einen Pass über zwei Meter zu deinem voll­kommen frei­ste­henden Mit­spieler kannst du schon mal nicht spielen. Es ist zum Mäu­se­melken. Ein­fach unfassbar, wie däm­lich man sein kann. Du Zeit­lu­pen­fuß­baller. Ein Spieler mit deinen Fähig­keiten gehört eigent­lich in die Zweite. Ach was, in die Alte Herren. Als Zeug­wart. Aber ers­tens bist Du erst 20 Jahre alt und zwei­tens ist dein Vater unser Tri­kot­sponsor. Zudem finan­ziert er mit einer nicht uner­heb­li­chen Summe unsere Mann­schafts­fahrt. Ach, und da drüben steht er ja auch und winkt. Hallo, Dieter. Ja, tolles Spiel von deinem Jungen. Was? Ja, ein Rie­sen­ta­lent. Wenn wir ihn weiter so för­dern, hat er auch das Zeug zum Profi.

Zum Schieds­richter: Schiri, immer der Neuner“
Über­set­zung: Oder der Sechser. Oder der Dreier. Ist doch auch egal. Irgendwer von denen muss jetzt mal Gelb kriegen. Oder am besten Rot. Sonst kriegt meine Mann­schaft heute wieder eine Reise. Weil sie sich nicht wehren, diese Weich­flöten. Aber am Ende ist es auch egal, denn wenn wir ver­lieren, gibt es ohnehin nur einen Schul­digen. Dich!

Vor einer Ecke: Leute, wie im Trai­ning. Vari­ante vier.“
Über­set­zung: Jetzt denkt der Gegner wir hätten tat­säch­lich Stan­dard­si­tua­tionen trai­niert. Diese Deppen. Haupt­sache Du bringst das Ding irgendwie hoch in den Sech­zehner. Bes­ten­falls auf unsere 1,90-Verteidiger Bruno. Dieses Kalb wird seinen Qua­drat­schädel schon irgendwie an den Ball kriegen. Nun mach schon. Jaaaa! Nein! Flach auf den kurzen Pfosten war nun wirk­lich die dümmste aller Ecken­va­ri­anten.

Über den Edelfan der Mann­schaft: Der Kerl ist positiv ver­rückt.“
Über­set­zung: Der Junge hat einen der­ma­ßenen Voll­knall, das kann man gar nicht in Worte fassen. Rennt 90 Minuten hinter mir her und will mir Tipps geben. Mir? Der Suff­kopf? In anderen Län­dern nennt man so etwas Majes­täts­be­lei­di­gung. Und über­haupt, ges­tern Abend füllt er mir die halbe Truppe in seiner Laube mit Stein­häger“ ab und will mir heute was von Taktik erzählen. Der hat ne Fahne wie ein Rat­haus und hat das letzte Mal eine Dusche von innen gesehen, als wir unser letztes Heim­spiel gewonnen haben. Und das ist fast zwei Jahre her.

Bei der Halb­zeit­an­sprache: Leute, wir haben ganz gut ange­fangen, aber…“
Über­set­zung: Was weiß ich denn, wie wir ange­fangen haben. Als ich die erste Kippe gerade am Filter hatte, stand es jeden­falls 0:2. Das ist eine Rie­sen­scheiße, denn wenn ihr euch jetzt nicht den Arsch auf­reißt und das Spiel dreht, dann bin ich meinen Job los. Dann muss ich Diens­tags- und Don­ners­tags­abend bei mir zuhause die Garage auf­räumen und sonn­tags mit Frau und Kin­dern zu den Schwie­ger­el­tern. Doch bevor das pas­siert, gehe ich frei­willig nach Guan­ta­namo. Und nehme euch alle mit.