Hecking, Labbadia, Herrlich – wieder werden die gleichen Namen bei der Trainer-Suche gehandelt. Hier kommen die neuen (Geheim-)Tipps für die Bundesliga-Manager.
Suchkategorie: auf dem Markt, international
Andre Villas-Boas war lange Zeit der Adlatus von Jose Mourinho, nach den gemeinsamen Champions League-Erfolgen machte AVB sein eigenes Ding. Ergebnis: Europa League-Sieg mit Porto, zumindest Champions League-Teilerfolge mit Chelsea und zwischenzeitlich Punktrekord für die Spurs. Nach Stationen in Russland und China ist einer der zuletzt begehrtesten Trainer gerade frei. Einziger Nachteil: Er wird nicht gerade für ‘ ne Stulle mit Leberwurst arbeiten.
Suchkategorie: Zweite Liga
Steffen Baumgart hat den SC Paderborn zu einem echten Aufstiegsanwärter geformt, der nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz Drei liegt. Beeindruckend ist Baumgarts Mut zur Offensive, der SCP schoss in 29 Spielen 43 Tore. Mehr zu Baumgart und seiner Philosophie gibt es hier in unserem Interview.
Suchkategorie: Jahrgangsbeste in Deutschland
Nach Domenico Tedesco und Florian Kohfeldt taugt die kurzzeitig in Verruf geratene Auszeichnung als »Jahrgangsbester im Trainerlehrgang« wieder als gute Visitenkarte. 2019 wurde der Klassenbeste nicht bekannt gegeben, im Vorjahr gewann Robert Klauß, damaliger Jugendtrainer bei einem Bundesligisten im Osten der Republik. Heute arbeitet er dort als Co-Trainer, zumindest bis zum Sommer. Interessant: 2015 nahm er bei »Schlag den Raab« teil – und unterlag.
Suchkategorie: Überraschungsteam, international
Christophe Galtier ist bereits ordentlich rumgekommen, als Co-Trainer arbeitete er in England, Griechenland und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In Frankreich vollbrachte er es, sowohl bei Saint-Etienne als auch in Lyon zu arbeiten – und beides unbeschadet zu überstehen. Derzeit führt er den OSC Lille sensationell auf Platz zwei und siegte 5:1 gegen einen gewissen Thomas Tuchel und dessen Team PSG.
Suchkategorie: erfolgreiche Deutsche im Ausland
Ja, David Wagner ist in aller Munde – doch beim Beuteschema »ehemaliger Dortmunder Jugendtrainer mit Erfolgen in England« landet man unweigerlich bei Daniel Farke. Der Ostwestfale führt gerade mit Norwich City die zweite englische Liga an – weit vor Leeds mit dem Übertrainer Marcelo Bielsa. Eine Reportage über die Farke-Begeisterung in Norwich gibt es in der aktuellen Ausgabe von 11FREUNDE.
Suchkategorie: der neue Adi Hütter
Vor der Saison ging in Bern wieder die Angst um, sie würden es »veryoungboysen«, also herzzerreißend scheitern. Nach dem Weggang des Meistertrainers Adi Hütter konnte es eigentlich nur bergab gehen – doch mit Nachfolger Gerardo Seoane wurde alles noch besser als zuvor. Weit vor Ende der Spielzeit haben die Berner ihre Meisterschaft verteidigt und in der Champions League schlugen sie Juventus Turin. An schwierigen Erfahrungen mangelt es Seoane nicht; er war mal Co-Trainer unter Markus Babbel.
Suchkategorie: Absoluter Nobody
Dirk Kunert betreute lange Zeit die U17 von Hertha, später dann die Zweite Mannschaft von Mainz 05 und ist seit einem Jahr vereinslos. Dennoch soll der Mann auch aufgrund seines »Stallgeruchs« neben David Wagner heißer Kandidat auf die Nachfolge von Pal Dardai sein. Was für ihn spricht: Immerhin ist er mit der Zweiten Mannschaft von Mainz 05 nicht abgestiegen – im Gegensatz zum heutigen 05-Trainer Sandro Schwarz.
Suchkategorie: zwei in einem
Oliver Glasner fungierte in Linsk mal gleich in einer Doppelrolle: als Trainer und Sportdirektor. Hinter einem uneinholbaren Verein aus FuschlamSee hat Glasner den LASK auf den zweiten Tabellenplatz in Österreich geführt. Der VfL Wolfsburg soll bereits handlungseinig mit Glasner sein – allerdings nur in der Funktion als Trainer. Offen bleibt, was Glasner dann mit seiner dazugewonnenen Freizeit anstellt. Aber da gibt es in Wolfsburg sicherlich ein breites Angebot.
Suchkategorie: Warum nicht mal ein Isländer?
Heimir Hallgrimsson machte aus Island das Sensationsteam der EM 2016 und holte bei der WM 2018 immerhin einen Punkt gegen Argentinien. Vorteil: Hallgrimsson arbeitet nicht mehr nebenbei als Zahnarzt. Nachteil: Er verdient sein Geld gerade in Katar. Doch warum soll der Fußball nicht mal tatsächlich etwas vom Handball lernen? Ein isländischer Trainer in Deutschland – das könnte klappen. Ein Porträt über Hallgrimmson findet ihr hier.