Wenn Borussia Dortmund heute Abend auf Tottenham Hotspur trifft, werden die Menschen auf der Südtribüne stehen – so wie immer. Doch diesmal setzen sie damit auch ein Zeichen.
In einer gemeinsamen Erklärung mit Fans und Fan-Initiativen aus zwölf weiteren Nationen unterstreichen die deutschen Anhänger ihre Forderung nach einer Auflockerung der strikten Sitzplatzvorgaben durch die Uefa.
Absurder Umbau
Der europäische Fußballverband hatte die Regelung vor 21 Jahren verabschiedet. Seitdem muss jedes Stadion bei internationalen Begegnungen komplett mit Sitzplätzen ausgestattet sein. „Die Einführung der Regelung im Jahr 1998 stand im engen Zusammenhang mit mehreren tragischen Katastrophen und sollte dazu dienen, eine schnelle Lösung zur Verbesserung der Sicherheit in den europäischen Stadien zu erzielen. Die zum Teil lang andauernde Aufarbeitung dieser schrecklichen Vorfälle kam jedoch zu dem Ergebnis, dass das Vorhandensein von Stehplätzen NICHT ursächlich für diese Tragödien war“, heißt es in der Erklärung seitens der Fans.
Für besonders kritisch wird die Situation in deutschen Stadien erachtet. Dort würden sichere Stehplatzbereiche durch einen hohen Aufwand umgebaut. Die Fans würden das Sitzplatzangebot jedoch gar nicht nutzen, sondern weiterhin stehen.
„Europe wants to stand“
Die Initiative, die von den Fanbündnissen aus München, Dortmund, Frankfurt und Mönchengladbach unterzeichnet wurde, bittet die Uefa, ihre Richtlinien anhand aktueller Erkenntnisse zu überdenken. In den nächsten Tagen wollen die Gruppen während der internationalen Spiele unter dem Motto „Europe wants to stand“ gegen das Stehplatzverbot demonstrieren.