Der Chelsea FC macht Christian Pulisic zum teuersten US-Amerikaner der Fußballgeschichte. Für Dortmund ist der Transfer ein Coup – in England herrscht geteilte Meinung.
Michael Zorc hat vermutlich noch immer einen Abdruck seiner flachen Hand auf dem Oberschenkel, mit so viel Schmackes dürfte er Anfang Januar darauf geklatscht haben. Denn der Sportdirektor von Borussia Dortmund hat zum Jahreswechsel ein Geschäft mit dem Premier-League-Klub Chelsea FC ausgehandelt, das aus Sicht des BVB nicht besser hätte laufen können.
Keine Statistiken eines Superstars
64 Millionen Euro überweisen die „Blues“ dem BVB für Christian Pulisic. Dafür wechselt der 20-Jährige nach der Saison nach London. Eine stolze Summe, zumal der junge Amerikaner in dieser Saison in Dortmund überwiegend Reservist gewesen ist; Jadon Sancho hat ihm auf dem rechten Flügel den Stammplatz abgerungen.
Hier und da fiel Pulisic zwar wegen muskulärer Probleme aus, aber auch wenn er fit war, dauerten seine Einsätze in der Hinrunde bisweilen nur ein paar Minuten. Durchgespielt hat er in der Bundesliga nur in drei Begegnungen. In Liga, DFB-Pokal und Champions League zusammen kommt er in der Saison 2018/19 bislang auf 18 Einsätze, in denen er drei Tore geschossen und vier vorbereitet hat. Das sind nicht wirklich die Werte eines Superstars. Trotzdem macht Chelsea ihn nun zum drittteuersten Einkauf der Vereinsgeschichte.
Gratis-Leihe bis zum Sommer
Hinzu kommt, dass Pulisics Vertrag in Dortmund nur bis zum Jahr 2020 datiert war und er kein Interesse an einer Verlängerung zeigte. Deshalb wäre die nächste Sommer-Transferphase Zorcs letzte Chance gewesen, mit ihm noch eine vergleichbar hohe Ablösesumme zu erzielen, was seine Verhandlungsposition deutlich geschwächt hätte. Das hat sich nun erübrigt. Obendrauf gibt es sogar noch einen Bonus: Pulisic ist zwar per sofort Spieler des Chelsea FC, er bleibt aber bis zum Sommer als Leihspieler in Dortmund – ohne Gebühr.