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Am 3. Februar 1963 trafen sich Kai­sers­lau­tern und Pir­ma­sens das letzte Mal in einem Pflicht­spiel. Damals ging es nicht nur um die Meis­ter­schaft in der Ober­liga Süd­west, son­dern auch um einen Platz in der zur neuen Saison gegrün­deten Bun­des­liga. Dass Kai­sers­lau­tern damals schon als fester Bestand­teil im Bun­des­liga-Ensemble ein­ge­plant war, wussten die wenigsten. Wer Bun­des­liga-Grün­dungs­mit­glied wurde, bestimmten näm­lich viele Fak­toren, die für die Zuschauer sehr undurch­sichtig waren. Die Ergeb­nisse der letzten zehn Jahre, der Zustand des Sta­dions, die Mög­lich­keit eben dieses aus­zu­bauen, Ver­kehrs­an­bin­dung und sogar Medi­en­wirk­sam­keit spielten beim Fin­dungs­pro­zess eine Rolle. Durch diese Viel­zahl an Fak­toren, ent­stand in der pfäl­zi­schen Bevöl­ke­rung der Glaube, wer die Ober­liga-Süd­west gewinnt, darf in die Bun­des­liga. Im Rennen waren damals der 1. FC Saar­brü­cken, der FK Pir­ma­sens und der 1. FC Kai­sers­lau­tern. Dessen Blü­te­zeit lag damals schon fast zehn Jahre zurück und von der berühmten Walter-Elf war nie­mand mehr übrig. Der letzte, Werner Liebrich, ver­ließ 1962 den Verein nach 754 Pflicht­spielen.

Wieso wurde das Spiel gegen Pir­ma­sens zum Poli­tikum?

Die Hin­runde lief dürftig für den FCK, in der Win­ter­pause war der Klub nur Dritter hinter Saar­brü­cken und Pir­ma­sens. Kurz nach Beginn der Rück­runde, wurde am 11. Januar eine Liste mit Mann­schaften ver­öf­fent­licht, die die Lizenz­auf­lagen der Bun­des­liga bereits erfüllt hatten und sich Grün­dungs­mit­glied nennen durften. Der 1. FC Nürn­berg, Ein­tracht Frank­furt, der 1. FC Köln, Borussia Dort­mund, Schalke 04, der HSV, Werder Bremen, Hertha BSC und der 1. FC Saar­brü­cken standen auf der Liste. Die Saar­brü­cker ver­traten in der Bun­des­liga das Saar­land, waren aber offi­ziell Teil der Ober­liga Süd­west, die damit nur noch eine wei­tere Mann­schaft stellen durfte. Ein Grund mehr für die FCK-Fans an ein End­spiel gegen Pir­ma­sens zu glauben. 

Alle wussten, wer dieses Spiel gewinnt, geht wahr­schein­lich hoch“, erin­nert sich Marcel Reif, der als Drei­zehn­jäh­riger regel­mäßig auf den Bet­zen­berg pil­gerte.

Die Mann­schaft zeigte sich von dieser Mel­dung jedoch nur noch mehr ange­sta­chelt. Am 21. Januar schenkte das Team dem SV Nie­der­lahn­stein 16 Tore ein. Eine wei­tere Woche später waren die roten Teufel erst­mals Tabel­len­führer, dann kam der FKP auf den Bet­zen­berg. Bei strah­lendem Son­nen­schein und Minus-Tem­pe­ra­turen – das Wetter war stets wichtig auf dem Bet­zen­berg – wurde die letzte Meis­ter­schaft der süd­west­deut­schen Ober­liga ent­schieden. 5:2 für Kai­sers­lau­tern, und obwohl der Verein auch ohne diesen Titel zum Grün­dungs­mit­glied erhoben worden wäre, glaubten die Fans erst jetzt wirk­lich an den Auf­stieg“ in die Bun­des­liga.