Heidenheim und Sandhausen statt Amsterdam und Paris. Die zweite Liga wäre für die deutsche Mannschaft eine Katastrophe.
Unattraktive Gegner
Frankreich, Niederlande oder auch die südamerikanischen WM-Teilnehmer aus Peru: Trotz des Debakels im Sommer durften sich Deutschlands Elitekicker weiterhin mit den besten Teams der Welt messen. Damit wäre bei einem Abstieg allerdings Schluss. Statt gegen den amtierenden Weltmeister oder gegen die Rivalen aus Holland ginge es in der zweiten Liga nach Sandhausen oder Heidenheim. Eine Katastrophe.
Trainerwechsel
Klar ist: Die berufliche Zukunft von Joachim Löw ist eng mit dem Klassenerhalt verknüpft. Löw, seit zwölf Jahren Cheftrainer, wäre vor allem den aktiven Fans und der eigenen Ultraszene nach einem Abstieg nicht mehr zu vermitteln. Dementsprechend werden bereits die ersten Personalgespräche geführt. Gesucht wird, so ist hinter vorgehaltener Hand aus DFB-Kreisen zu hören, ein Mann, der die Liga kennt und der die Sprache der Spieler spricht, also alle wichtigen Fortnite-Begriffe nicht nur richtig betonen, sondern auch sicher verwenden kann. Immer wieder fallen dabei die Namen Benno Möhlmann, Frank Schmidt und Uwe Neuhaus. Als klarer Favorit gilt allerdings Jos Luhukay. Der Niederländer hatte im vergangenen Jahrzehnt sowohl den FC Augsburg als auch Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC zurück in die erste Liga geführt.
Ungeklärte Vertragssituationen
Noch ist vollkommen unklar, ob die Verträge der Stars auch für die zweite Liga gültig wären. Schließlich ist es heutzutage Usus, sich durch ausgeklügelte Klauseln in den Verträgen vor dem individuellen Abstieg zu schützen. Andere Nationen reiben sich längst die Hände, so soll beispielsweise England großes Interesse an einer Verpflichtung von Leroy Sané haben. „Er war ja schon vergangene Saison der beste junge Spieler in der besten Liga der Welt. Jeder Trainer kann sich glücklich schätzen, mit einer Waffe wie Sané in ein Turnier zu gehen.“ Mats Hummels könnte es dagegen nach Italien ziehen. „Aber frühestens 2022“, heißt es aus gut informierten italienischen Quellen, „noch ist er für unsere Abwehr viel zu jung, unerfahren und spritzig.“
Finanzielle Verluste
Logo: Die zweite Liga will keiner sehen. Dementsprechend erwarten den DFB im Falle eines Abstiegs starke Einbußen in Punkto TV-Vermarktung. Selbst die dann allwöchentliche Liveübertragung am Montagabend auf „Sport1“ und „Sky Sport HD 8“ könnte die Verluste nicht auffangen. Den Verantwortlichen deshalb ein immer größerer Dorn im Auge: die 50+1‑Regelung. Angeblich sollen diverse Investoren, darunter der katarische Staatsfonds, längst mit den Hufen scharren. Und bereit sein, mit großen Summen beim DFB einzusteigen.
Und dann?
An der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt treibt derzeit ein gespenstischer Gedanke sein Unwesen: Was, wenn der Worst Case tatsächlich eintritt? Was, wenn die Mannschaft den Gang in die zweite Liga antreten muss? Um die sportliche Talfahrt zu stoppen, wird deshalb jetzt in alle Richtungen gedacht. Nichts scheint in diesen Tagen unmöglich. So gibt es erste Überlegungen, die junge und hungrige chinesische U20-Truppe anstelle der satten DFB-Elf in der zweiten Liga spielen zu lassen. „Eine interessante Idee“, so DFB-Vize Rainer Koch. Auch die kurzfristige Verpflichtung eines reinen Feuerwehrmannes wäre nicht mehr vollkommen abwegig. Das Problem dabei: Kaum eine gelernte Einsatzkraft des Feuerwehrtechnischen Dienstes bringt den nötigen Mut mit, sich einer derart aussichtslosen Situation zu stellen und sehenden Auges ins Verderben zu rennen. Dementsprechend bleibt der deutschen Mannschaft eigentlich nur eine Option übrig: Mit einem Sieg in Frankreich neuen Mut im Abstiegskampf zu fassen.