Der Deutsche Meister von 1967 strauchelt gewaltig. Aktuell steht Eintracht Braunschweig auf dem letzten Tabellenplatz in der 3. Liga. Einen Neustart hat der BTSV bitter nötig.
Ich gebe zu, ich habe mich getäuscht. Der direkte Wiederaufstieg ist kein Thema mehr in Braunschweig. 3 Niederlagen, 3 Unentschieden, 3 Punkte und bereits 12 Gegentore. Eintracht Braunschweig grüßt in der Tabelle von ganz unten und genau da hängen auch die Köpfe der Spieler. Das haben sowohl Trainer Henrik Pedersen als auch Kapitän Stephan Fürstner bestätigt. Das Warten auf ein Erfolgserlebnis wird zur mentalen Zerreißprobe.
Pedersen mit den richtigen Maßnahmen
„Ich will nicht nur den Fußballer sehen, sondern auch den Menschen.“ Der erste Satz, den ich in der Saisonvorbereitung vom neuen Trainer gelesen habe. Seine Ansätze in der Länderspielpause zeigen, dass er diese Aussage tatsächlich auch lebt. Henrik Pedersen hat den Kader verkleinert. Nicht als Sanktion gegen die Spieler, die zunächst für vier Wochen bei der U23 trainieren werden. Sondern um das Training intensiver gestalten und vor allem an der Abstimmung arbeiten zu können. Er hat die Mannschaft zu einem Kurztrainingslager versammelt. Nicht um sich abzuschotten. Sondern um als Gemeinschaft zusammenzuwachsen und in vielen Einzelgesprächen seine Spieler noch besser zu verstehen. Ich traue Henrik Pedersen zu, dass er die Mannschaft mittelfristig stabilisiert.
Trendwende unter Flutlicht?
Die Kulisse für den Neustart könnte nicht besser sein. Freitagabend, Heimspiel unter Flutlicht, zu Gast ein Traditionsverein, dessen Fans ihr Team ebenso leidenschaftlich unterstützen wie die Braunschweiger. Mit Carl Zeiss Jena kommt allerdings auch eine Mannschaft, die nach sechs Spieltagen bereits zehn Punkte einfahren konnte. Ein Spaziergang wird das nicht, zumal die Stimmung bei den Löwen-Fans durchaus aufgeheizt ist. Nervenstärke ist gefragt.
Körperliche Defizite lassen sich trainieren. Beim Kopf ist das schon deutlich komplizierter. Henrik Pedersen ist derzeit vor allem auf der mentalen Ebene gefordert. Und ich glaube, genau da liegen seine Stärken!