Eigentlich sollte Liberias Präsident George Weah im Länderspiel gegen Nigeria nur verabschiedet werden. Doch dann kam alles etwas anders.
So ganz entsprach der Satz nicht der Wahrheit, der auf den Trikots der liberischen Nationalmannschaft prangte: „Thank you, King George.“ Eine Ehrbekundung an den früheren Weltfußballer George Weah, der 1995 als bisher einziger afrikanischer Spieler diesen Titel einheimsen konnte. Danke – König George, lautete deshalb das Motto seines Abschiedsspiels im Länderspiel gegen Nigeria. Nur dass George Weah gar nicht König ist, sondern Präsident.
Einsatz über 79 Minuten
Recht überraschend hatte der einstige Stürmer im Dienst von Paris Saint-Germain und dem AC Mailand noch einmal den Anzug des Staatspräsidenten gegen seine Fußballschuhe getauscht und das Feld in Monrovia als Kapitän betreten. Der Fußballverband wollte ihm die Ehre erweisen und anschließend die Nummer 14, seine Nummer 14, nie wieder vergeben. Doch statt eines Kurzauftrittes spielte Weah ganze 79 Minuten. Am Ende verlor Liberia zwar 1:2 gegen Nigeria, aber Weah wurden von den Massen gefeiert.
Fraglich ist allerdings, ob Weah, erster Mann im Staat und noch immer Idol für alle fußballspielenden Männern in Liberia überhaupt wusste, mit wem er da zusammenspielte. Denn es wäre nicht das erste Mal, dass Weah die Namen seiner Teamkollegen nicht kennen würde.
Wer hat Portraits aus Liberia?
Als die Panini-Firma zum Afrika-Cup 1996 erstmals ein Heft für den Kontinent herausbringen wollte, suchte Mitarbeiter Filippo Ricci mühselig nach den Portraits der Mannschaftskollegen um George Weah. Und als ein beauftragter Fotograf die Fotos wenige Tage vor Redaktionsschluss nach Mailand sendete, fehlte die Beschriftung hinter den Bildern.