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Vor zwei Wochen gelang dem SC Frei­burg der größte Trans­fer­coups seiner Ver­eins­ge­schichte. Für eine Ablö­se­summe von etwas mehr als 21 Mil­lionen Euro ver­kaufte der Bun­des­li­gist seinen Innen­ver­tei­diger Caglar Söyüncü an Lei­cester City in der eng­li­schen Pre­mier League. Es war die höchste Trans­fer­ein­nahme der Frei­burger Ver­eins­ge­schichte, und via Insta­gram ver­ab­schie­dete sich der 21-jäh­rige Türke gerührt: Liebe Fans, ich sage danke für die Zeit in Frei­burg. Ich habe euch immer im Herzen.“ Dann war er weg.

Auch andere Bun­des­li­gisten konnten sich über gewal­tige Schecks aus dem Aus­land und freund­liche Abschieds­grüße freuen. RB Leipzig kas­sierte rund 60 Mil­lionen Euro für den Wechsel von Naby Keita zum FC Liver­pool, Schalke 37 Mil­lionen für Thilo Keh­rers Transfer zu Paris St. Ger­main, und selbst der eng­li­sche Pro­vinz­klub FC Sout­hampton war in der Lage, Borussia Mön­chen­glad­bach 25 Mil­lionen Euro für den däni­schen Ver­tei­diger Jannik Ves­ter­gaard zu über­weisen. Für die jewei­ligen Klubs waren das gute Geschäfte, doch sie zeigen auch, dass die Bun­des­liga vor Beginn ihrer 56. Spiel­zeit weiter mit dem Phä­nomen des Bra­in­drain zu tun hat.

Auch die besten Trainer ver­schwinden

Als Bra­in­drain wird gemeinhin die Abwan­de­rung beson­ders talen­tierter bezie­hungs­weise gut aus­ge­bil­deter Fach­kräfte ins Aus­land bezeichnet, und genau davon kann im deut­schen Fuß­ball gespro­chen werden. Sieht man von einigen Spit­zen­kräften ab, die wie Toni Kroos und Marc-André ter Stegen in Spa­nien, wie Mario Man­dzukic oder Sami Khe­dira in Ita­lien und Julian Draxler oder nun auch Kehrer in Frank­reich spielen, ver­liert die Bun­des­liga ihre besten Spieler dabei vor allem in Rich­tung Eng­land.

Über 50 ehe­ma­lige Bun­des­li­ga­profis spielen inzwi­schen in der Pre­mier League. Zwar sind nicht alle große Stars, aber einige sind es eben doch: Kevin de Bruyne, Leroy Sané, Roberto Fir­mino, Pierre-Eme­rick Aub­ameyang oder Mesut Özil würde man schon gerne wieder in deut­schen Sta­dien sehen. Inzwi­schen hat der Bra­in­drain aber nicht nur die Top­spieler erfasst, son­dern auch solide Profis und große Talente. Außerdem beschränkt er sich nicht nur auf Spieler, auch viele der besten Trainer arbeiten nicht mehr in der Bun­des­liga. Pep Guar­diola ist von Mün­chen zu Man­chester City wei­ter­ge­zogen, Jürgen Klopp geht beim FC Liver­pool in sein viertes Jahr, und Thomas Tuchel arbeitet seit dieser Saison bei Paris St. Ger­main. Nachdem Jupp Heyn­ckes seine Kar­riere wohl end­gültig beendet hat, gibt es keinen aktu­ellen Bun­des­li­ga­trainer mehr, der schon mal Deut­scher Meister wurde.