Endlich wieder Zweite Liga. Wir stellen fünf vielversprechende Akteure vor, die in dieser Saison so richtig durchstarten könnten.
Vincent Koziello
1. FC Köln
Zentrales Mittelfeld
„Der Junge kann kicken“, sagte Armin Veh, nach Vincent Koziellos erstem Einsatz für die Kölner. Bis zu eben diesem Einsatz dauerte es allerdings eine Weile. Vincent Koziello kam in der Winterpause 17/18 vom OGC Nizza zum 1. FC Köln und viele fragten sich, ob man da einen B‑Jugend-Spieler verpflichtet hatte: 1,68m groß, keine 60 Kilo schwer. Und das zu einem Zeitpunkt an dem eigentlich schon alles verloren war und man mit nur sechs Punkten weit abgeschlagen auf dem 18. Platz stand. Zudem wurde der schmächtig wirkende Franzose anfangs nur spärlich eingesetzt, um ihn im hoffnungslosen Abstiegskampf nicht unnötig zu verheizen. Gegen Ende der Saison fand er dann aber seinen Platz als Stammspieler, bestritt acht Ligaspiele von Anfang an und strafte seine Kritiker lügen, welche ihm eine bundesligataugliche Physis absprachen. Entgegen seiner physischen Erscheinung tritt er auf dem Platz sehr selbstsicher und robust auf. Seine größten Stärken liegen im Spielaufbau und in der Ballverteilung.
In der Zweiten Liga will er nun da weitermachen, wo er im letzten Sommer aufgehört hat. Und im Idealfall den direkten Wiederaufstieg schaffen. Mit wem er im Mittelfeld agieren wird ist dabei noch nicht klar. Möglich wäre eine Doppelsechs mit Matthias Lehmann oder Jonas Hector. Auch ein Platz im offensiven Mittelfeld scheint möglich.
Kingsley Schindler
Holstein Kiel
Rechtsaußen
In einem von Holstein Kiel veröffentlichten Vorstellungsvideo vom Oktober 2016 stellt sich Kingsley Schindler selbst vor. Und zwar als „unnachgiebiger Außenverteidiger“. Ob er das zwei Jahre später immer noch über sich selbst behaupten würde, ist fraglich. Inzwischen ist Schindler nämlich Stammkraft auf der rechten Außenbahn und mehr für Tore und Vorlagen, als für Grätschen und Zweikämpfe bekannt. Zwölf Tore und fünf Vorlagen in 33 Zweitliga-Spielen. Nicht schlecht für einen selbsternannten „Verteidiger“.Vor wenigen Monaten ist er mit Kiel noch knapp in der Relegation an Wolfsburg gescheitert, einfacher wird es in der kommenden Saison leider auch nicht, nachdem Dominick Drexler (12 Tore) und Marvin Ducksch (18 Tore) den Verein verließen. Mehr Druck für Schindler, der ab dieser Saison ohne seine beiden Sturmpartner mehr Verantwortung trägt.
Moussa Koné
Dynamo Dresden
Sturm
Schon rein optisch passt Moussa Koné hervorragend zu Dynamo Dresden: Seine schwarzen Haare sind stets mit einem gelb-blonden Streifen verziert. Nach eigener Aussage hat seine Frisur allerdings nichts mit seinem derzeitigen Arbeitgeber zu tun. Neben seiner auffälligen Frisur ist sein Jubel ein weiteres Markenzeichen. Nach jedem seiner Tore betet er, geht auf die Knie und küsst den Rasen.
Der FC Zürich holte den Stürmer 2015 aus der 2. Senegalesischen Liga vom AS Dakar Sacré Coeur. In der Schweiz schaffte er dann zur Saison 2016/17 den Sprung von der U21 in die erste Mannschaft. In der Winterpause der vergangenen Saison sicherte sich dann Dynamo Dresden den Stürmer. Und er schlug ein, war mit sieben Tore in nur 14 Spielen maßgeblich am Klassenerhalt beteiligt und schoss sich am 26. Spieltag in die Herzen der Fans. Drei Tore gegen Heidenheim bedeuteten kurzzeitig Platz neun der Tabelle. Und am Ende des zähen Saisonendspurts stand man einen Punkt und zwei Plätze vor dem Relegationsplatz. Auch dank des Sahnetages des Moussa Koné am 26. Spieltag.
Nils Seufert
Arminia Bielefeld
Zentrales Mittelfeld
Einer der wenigen Lichtblicke des 1. FC Kaiserslautern in der vergangenen Saison war Nils Seufert. Nach dem verkorksten Saisonstart und der Entlassung von Norbert Meier am 7. Spieltag wurde der Mittelfeldspieler zur festen Konstante bei den roten Teufeln. Am 11. Spieltag wurde er zum Stammspieler befördert und gab seinen Platz auf der Doppelsechs neben Christoph Moritz nicht mehr frei. Den Abstieg konnte allerdings auch Seufert nicht verhindern und so zog es den 21-Jährigen im Sommer nach Bielefeld, wo ihm ein harter Kampf um die Mittelfeld-Stammplätze droht. Die Bielefelder haben mit Tom Schütz und Manuel Prietl eine eingespielte Doppelsechs und zudem mit Max Christiansen (FC Ingolstadt), Semir Ucar (Arminia Bielefeld II) und Cerutti Siya (Arminia Bielefeld U19) drei weitere zentrale Mittelfeldspieler verpflichtet oder aus dem Jugendbereich nach oben geholt. Sollte Seufert allerdings an seine Leistungen in Kaiserslautern anknüpfen können, dürfte ihm zumindest der Platz auf der Bank hinter Prietl und Schütz gewiss sein. Vor allen anderen Fähigkeiten spricht sein sicheres Passspiel, sein extrem harter Schuss und seine Schnelligkeit für ihn.
Louis Schaub
1. FC Köln
Offensives Mittelfeld
Wie man noch ohne ein Pflichtspiel bestritten zu haben zum Publikumsliebling wird, zeigt Louis Schaub. Vor seinem Antritt in Köln hat dieser nämlich die Hymne des 1. FC Köln auswendig gelernt, um sie auf der obligatorischen Eröffnungsfeier zu präsentieren. Die Sympathie der Fans ist ihm also bereits sicher, jetzt liegt es am österreichischen Shootingstar, auch Trainer Markus Anfang zu überzeugen.
Seine bisherigen Vita liest sich schon mal nicht schlecht: 15 Scorerpunkte in der abgelaufenen Saison der Österreichischen Bundesliga, fünf Tore in neun Länderspielen. Und das für Österreich. Schaub ist pfeilschnell und präzise im Passspiel. Darüber hinaus kann er im offensiven Mittelfeld auf jeder Position spielen., rechts, links, auf der Zehn oder als hängende Spitze.
Von mehreren Bundesliga Clubs umworben, zog es Schaub im Sommer dann von Rapid Wien in die zweite Liga zum Aufstiegsfavoriten 1. FC Köln. Trainer Markus Anfang ließ sich, was eine Startformation angeht noch nicht in die Karten schauen, allerdings sieht es gut aus für den Österreicher, der in den bisherigen Testspielen vielversprechend aufgetreten ist und für Wirbel im offensiven Mittelfeld sorgte.