Cristiano Ronaldo ist für 112 Millionen Euro zu Juventus Turin gewechselt. Die Mitarbeiter des Fiat-Chrysler Automobiles gehen deshalb in den Streik.
Der millionenschwere „Jahrhunderttransfer“ von Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin hat Mitarbeiter des Fiat-Chrysler-Konzerns (FCA) auf die Barrikaden gebracht. Angestellte eines FCA-Produktionswerks im süditalienischen Melfi haben wegen der Verpflichtung des Weltfußballers einen zweitägigen Streik ausgerufen. Der Streik soll am Abend des 15. Juli beginnen und bis Montagmorgen durchgesetzt werden.
Ist das normal?
Die Arbeiter richten sich gegen Fiat-Chrysler-Aktionär Exor, den Eigentümer des italienischen Rekordmeisters. Über die Exor-Holding kontrolliert die Unternehmerfamilie Agnelli sowohl das Automobilunternehmen als auch Juventus Turin.
„Während die FCA-Mitarbeiter seit Jahren auf eine Lohnerhöhung warten, gibt Exor Hunderte Millionen Euro für den Erwerb eines Fußballers aus“, protestierte der Gewerkschaftsverband USB in einer Pressemitteilung. Von den Arbeitnehmern und deren Familien werde seit Jahren verlangt, Opfer zu bringen, hieß es weiter. „Ist es normal, dass eine Person allein Millionen verdient und Tausende Familien mit ihren Löhnen nicht auskommen? Wir sind alle Mitarbeiter desselben Unternehmens, doch in diesen schwierigen Zeiten darf man derartige Unterschiede nicht dulden.“
Neues Werbegesicht für Fiat
Medienberichten zufolge muss Klubeigner und Fiat-Chef Andrea Agnelli zwischen 340 und 400 Millionen Euro zahlen, um in den Genuss von Cristiano Ronaldo zu kommen. Neben der Transfersumme erhält Ronaldo ein Nettoeinkommen von 120 Millionen über vier Jahre. 30 Millionen sollen über Kassen der Firma Fiat finanziert werden. Pro Woche verdient der Portugiese so 577.000 Euro. Im Gegenzug soll der Weltfußballer zum Werbegesicht der Automarke werden.