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Da stand er da im Dezember 2016. Sandro Wagner, 1,94 Meter groß, plus Stollen unter den Schuhen, ker­zen­ge­rade vor den Jour­na­listen. Er hatte gerade zwei Tore gegen Köln geschossen und lie­ferte die Über­schrift gleich mit: Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit mit Abstand der beste deut­sche Stürmer.“

Was für eine Aus­sage. Was für ein Laut­spre­cher. Was für eine Arro­ganz. Oder doch nicht? Denn Sandro Wagner steht zu seinem Wort. Auf die Frage einer Print­jour­na­listin, ob Fuß­ball­profis zu viel ver­dienen würde, ant­wor­tete er etwa: Nein, ange­messen oder teil­weise zu wenig.“ Auch nach Abraten des Pres­se­spre­chers ließ Wagner den Satz bei der nach­fol­genden Auto­ri­sie­rung stehen.

Kein bes­serer Stürmer

Bun­des­trainer Joa­chim Löw wird ihn, den aus Wag­ners Sicht besten Stürmer Deutsch­lands, nicht mit zur WM nehmen. Statt­dessen darf Nils Petersen noch auf Ein­sätze hoffen. Auch weil Löw der Ansicht ist, dass Petersen an seinen Auf­gaben wachsen wird“. Was sinnlos scheint, wird Petersen doch bis zur WM nicht mehr die Höhe des längst aus­ge­wach­senen Wag­ners errei­chen können.

Vor drei Jahren stand der noch auf einem leeren Trai­nings­platz in Berlin. Trainer Pal Dardai hatte den U21-Euro­pa­meister von 2009, der im Finale zwei Tore geschossen hatte und seitdem als großes Ver­spre­chen galt, degra­diert. Darm­stadt 98 schlug zu, inner­halb weniger Monate mel­dete sich Sandro Wagner zurück. Nach nur einer Saison ging es für ihn mit mitt­ler­weile 28 Jahren zur TSG Hof­fen­heim. Die Natio­nalelf spielte da gerade eine Euro­pa­meis­ter­schaft und Wagner war kaum ein Thema für den Kader. Ehe er im Dezember 2016 sagte, was er dachte. Nie­mand in Deutsch­land sei ein bes­serer Stürmer als er. Punkt.

Wer macht es dann?“

Eine Aus­sage, die Wagner nie zurückzog, son­dern bekräf­tigte. Zuletzt im Winter, als er gerade zurück zum FC Bayern Mün­chen gewech­selt war. Wagner sagt, was er denkt, und steht dazu. Man kommt nicht umhin, das sym­pa­thisch zu finden. Denn seine Sätze sind nicht arro­gant, nur selbst­be­wusst. Eine Qua­lität von ihm, wie Wagner sagt, denn: Wenn ich selbst nicht an mich glaube, wer macht es dann?“ Joa­chim Löw jeden­falls nicht, er wird ihn nicht mit zur Welt­meis­ter­schaft nehmen. Das ist für Wagner per­sön­lich eine große Ent­täu­schung. Aber auch sport­lich anzu­zwei­feln.