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End­lich Früh­ling! Am Sonntag genossen weite Teile Deutsch­lands den ersten richtig warmen Tag des Jahres. Uli Hoeneß und Hans-Joa­chim Watzke werden diesen Tag aller­dings wohl kaum an der Sonne zuge­bracht haben. Schließ­lich stand am frühen Sonn­tag­abend ein Besich­ti­gungs­termin an: Ein­tracht Frank­furt emp­fing Hof­fen­heim.

Oder aus Sicht der Bran­chen­größen: Der poten­ti­elle Trai­ner­kan­didat Niko Kovac trat an im direkten Duell gegen den poten­ti­ellen Trai­ner­kan­di­daten Julian Nagels­mann. 

Niko Kovac – gestartet als Spie­ler­ver­steher und Defen­siv­fuchs

Sollten Watzke und Hoeneß tat­säch­lich am Fern­seher gesessen haben, bekamen sie ein lau­niges Spiel zu sehen – und nebenbei so einige Argu­mente gelie­fert, warum Kovac, aber auch Nagels­mann durchaus als Kan­di­daten bei grö­ßeren Klubs infrage kämen.

Niko Kovac hat in seinen zwei Jahren in Frank­furt unter Beweis gestellt, dass er einen durchaus schwie­rigen Kader führen kann. Der Frank­furter Kader ist breit, aus­ge­stattet mit einem Dut­zend unter­schied­li­cher Natio­na­li­täten und gespickt mit Spie­lern wie Kevin-Prince Boateng, die einst als Bad Boys“ galten. Kovac hat aus ihnen eine Ein­heit geformt, die auf dem Platz har­mo­niert.

Die größten Zweifel an Kovac bestanden eher anhand seiner Spiel­phi­lo­so­phie: In seiner Zeit als kroa­ti­scher Natio­nal­trainer, aber auch über weite Stre­cken seiner Frank­furter Regent­schaft war Kovac ein reiner Defen­siv­trainer. Die eigene Mann­schaft an den Gegner anpassen, Mann­de­ckungen her­stellen, schnell kon­tern – das war das Spiel der Frank­furter. Noch in der Hin­runde betrug ihr Ball­be­sitz­wert 44,7%, einer der nied­rigsten Werte der Liga. 

Mehr Ball­be­sitz, mehr Spiel­kultur

Kaum ein Gegner lässt die Bayern oder Dort­mund derart auf Konter spielen. Spe­ziell gegen die Bayern mauern sich die meisten Gegner mit kom­pakten Fün­fer­ketten am eigenen Straf­raum ein. Dem­entspre­chend sind dort Trainer gefragt, die ihrem Teams spie­le­ri­sche Lösungen mit auf den Weg geben. Solch ein Trainer war Kovac nicht.

In den ver­gan­genen Wochen ließ sich jedoch ein Wandel bei Kovac erkennen. Seit der Win­ter­pause sind seine Frank­furter bemüht, stärker mit spie­le­ri­schen Mit­teln vor das Tor zu gelangen. Statt mit Hau-Ruck-artigem Kon­ter­fuß­ball und langen Bällen Chancen zu erzwingen, bauen seine Frank­furter Angriffe flach auf und lassen den Ball laufen. In der Rück­runde stei­gerte sich ihr durch­schnitt­li­cher Ball­be­sitz­wert auf 53,3%.