Am letzten Spieltag hat KAS Eupen noch den Klassenerhalt gepackt. Jetzt tauchen Vorwürfe über Spielmanipulation auf. Die Staatsanwaltschaft ermittelt – aber nicht wegen des letzten Spiels.
Am letzten Spieltag der Jupiler Pro League begaben sich die Vereine KV Mechelen und KAS Eupen in ein Fernduell um den Abstieg. Beide Mannschaften waren punktgleich, lediglich ein Tor Vorsprung hatte Mechelen auf Eupen, die somit zwei Tore mehr schießen mussten, um die Klasse zu halten. Während Mechelen auswärts ein 2:0 erspielte, mussten die Fans der KAS Eupen bis zur Schlussphase warten, ehe der Torreigen gegen Royal Mouscron losbrach. KAS Eupen schoss vier Tore in den letzten 17 Minuten – und war dem Abstieg im letzten Moment entkommen.
In Eupen gab es kein Halten mehr: Fans stürmten den Platz, der Joker Yuta Toyokawa, der drei Treffer erzielt hatte, wurde auf Händen über den Rasen getragen. Derweil erklärte bereits der Präsident von KV Mechelen, Johan Timmermans, den Medien: „Wenn wir 4:0 gewonnen hätten, dann hätte Eupen wohl mit 6:0 gewonnen.“ Sein Trainer, Dennis van Wijk, sprach von „Freundschaftsdiensten“ zwischen Mouscron und Eupen. Man werde sich das Spiel der KAS Eupen ansehen und im Falle von Manipulationsbeweisen eine Klage beim Verband einreichen.
Schlechte Verlierer oder Spielmanipulation?
Postwendend kam nicht nur das Dementi aus Eupen, dessen der katarischen Aspire Academy zur Förderung eigener Talente gehört, sondern auch eine eigene Anschuldigung gegen Mechelen: Fünf ihrer Spieler seien aus dem Umfeld von KV Mechelen angesprochen worden. Im Falle eines Abstiegs der KAS Eupen wurde ihnen ein Vertrag beim Konkurrenten in Aussicht gestellt. Die Vereinsleitung von KV Mechelen wiederum bestreitet das. Ob es sich bei dem 4:0‑Erfolg letztendlich um klar ersichtliche Spielmanipulation oder unfähiges Abwehrverhalten handelte, muss der Leser selbst entscheiden.