Rot-Weiß Frankfurt sprang der Trikotsponsor ab, einen neuen fand man in der Nachbarschaft. Ob der auch wirklich auf der Brust bleiben darf, ist noch unklar. Er ist zu sexy.
Weg waren sie, die Japaner. Lange Jahre zierte das Logo des Automobilherstellers „Nissan“ die Brust des Hessenligisten Rot-Weiß Frankfurt. Nun lief der Vertrag aus und seitens des ehemaligen Sponsors verpuffte das Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit. Die würden nur noch Champions League machen wollen, sagte Vereinspräsident Ottmar Klauß der „Hessenschau“.
Damit lässt sich bei Rot-Weiß, die den Aufstieg in die Regionalliga knapp verpassten, nun mal leider nicht dienen. Also suchte der Klub nach Geldgebern und wurde in der Nachbarschaft fündig.
„Nachbarschaftshilfe“ vom Etablissement
Statt für Autos wirbt Rot-Weiß Frankfurt nun nämlich für den „Palace Saunaclub“. Der verspricht auf seiner Homepage so gut wie alles, was man in der Hessenliga vergeblich sucht: „knackige Körper, lüsterne Blicke und laszive Bewegungen“, angereichert mit leckerem Essen, kalten Drinks und „engem Körperkontakt“. Und das alles in den „lüsternen Hallen“, in denen „echte Gentlemen“ die Aufmerksamkeit von „zarten Ladies“ genießen. „Und umgekehrt!“
Der Laden steht einem Bordell nur in wenig nach, Google listet das „Palace“ sogar als solches. Die FKK-Sauna wirbt mit Gruppentickets und Business-Deals, zugeschnitten auf die Vielzahl an Pendlern, die sich vor der Heimfahrt noch kurz bei einer sinnlichen Massage entspannen wollen. Das alles hat mit einem Fußballverein auf den ersten Blick noch weniger zu tun, als die örtlichen Sportartikelanbieter oder Brauerreien, die gerne auf den Brüsten ihrer lokalen Fußballvereine werben.
Was laut Ralph Dittrich, Mitglied der Geschäftsführung des „Palace“, jedoch für das Engangment spricht, ist die Nähe der beiden Parteien. Das beheimatete Stadion am Brentanobad und das „Palace“ sind nur 1,2 Kilometer voneinander entfernt. Als „Nachbarschaftshilfe“ bezeichnet Dittrich das Engangement, aus dem Rot-Weiß laut Medienberichten eine fünfstellige Summe erhält. Im Gegenzug wirbt die Kontaktsauna neben dem Trikotsponsoring, welches nur für die erste Mannschaft gilt, noch im Stadionheft und mit drei Bannern im Stadion. Der Verein habe den ersten Schritt gemacht und keine Bedenken geäußert, sagt er dem „hr-Sport“. Darüberhinaus sei die Werbung sehr dezent und ganz ohne nackte Haut.