Peter Neururer bringt sich bei Arminia Bielefeld ins Gespräch. Seit 2014 ist er ohne Trainerjob. Dafür, dass das nicht so bleibt, gibt der „Feuerwehrmann“ alles.
Peter Neururer ist ein Phänomen. Kein Ich-bleibe-dir-durch-meine-Zauberfertigkeiten-als-Trainer-im-Gedächtnis-Phänomen. Nein, eher ein Na-kennst-du-mich-noch-Phänomen. Denn im deutschen Fußballgeschäft scheint es schier unmöglich den Namen Peter Neururer zu vergessen.
Wo andere irgendwann einen Schlusspunkt setzen und sich in Frank-Pagelsdorf-Manier schleichend in die stumme Nichtbeachtung verziehen, da tritt er immer wieder neu in die Öffentlichkeit: Peter, der Große. Der Nimmersatt der Seitenlinien, das Stehaufmännchen des Ruhrgebiets.
Er mag die Bühne der Medien. Arminia Bielefeld soll im Moment an ihm interessiert sein. Zumindest behauptet er das. Bei „Sport1“ sagte er: „Ich bekomme stündlich Anrufe aus dem Umfeld von Arminia, ob ich Interesse hätte, den Klub zu trainieren. Klar hätte ich Interesse.“ Der Clinch mit Bielefelds Manager Samir Arabi stünde einem Engagement allerdings im Weg. So oder so: Neururer hat erreicht, was er will. Erneut hat er sich selber zum Gesprächsthema gemacht.
Und dann kam der VfL Bochum
Rot-Weiss Essen, dann Aachen, Schalke, Hertha, Saarbrücken, Hannover, Köln, Düsseldorf, Offenbach, Ahlen, Bochum, zum zweiten Mal Hannover, Duisburg und noch einmal Bochum: Seit Mitte der 80er fußballlehrert sich Neururer von Trainerbank zu Trainerbank, immer auf der Suche nach der nächsten Anstellung.
Die waren oft kurzfristig, er erwarb sich den Ruf des „Feuerwehrmanns“. Einer, der schnell geholt werden kann, um die Mannschaft doch noch vor dem Abstieg zu bewahren. Dankend nahm er dieses Image an, machte sich selbst zu einer Art Marke. Der Typ, der immer da ist, wenn es irgendwo brennt, immer bereit zu löschen. Die Taktik funktionierte.
Dort, wo ein Trainer einer mittelmäßigen Mannschaft entlassen wurde, da schrie es von irgendwo her, mal leise, mal laut, nach Peter Neururer. Er übernahm, nie länger als zwei Jahre, oft nur wenige Monate. Bis der VfL Bochum kam. Ganze vier Jahre blieb Neururer an der Castroper Straße, führte den VfL 2004 sogar bis in den Europapokal.
Schon wieder Arbeitslosigkeit
Es folgte: Das zweite Mal Hannover. Dann zwei Jahre Arbeitslosigkeit. In einem Interview mit dem „Spiegel“ sagte Neururer 2013 zu seiner Jobsuche: „Ich? Mich bewerben? Ich muss gefunden werden.“ Doch so richtig finden wollte ihn schon damals keiner mehr.
Die Angebote wurden nicht gerade lukrativer. Kaiserslautern gab er einen Korb, beim Iran war er nach eigener Auskunft als Nationaltrainer im Gespräch. Auch daraus wurde nichts. Er ging 2008 für knapp ein Jahr zum MSV Duisburg. Danach: Wieder Arbeitslosigkeit. Dreieinhalb Jahre.