Auch abseits der EM ist 2016 viel passiert. 11FREUNDE schaut in den Rückspiegel und zeichnet Aufreger, Spieler, Video und Schlagzeile des Monats aus: Teil drei.
Juli
Aufreger des Monats: Mario Götze kehrt zum BVB zurück
2013 wechselt Götze für schlappe 37 Millionen Euro zum FC Bayern. Die BVB-Fans geraten damals in kollektive Schnappatmung. Einige schreiben offene Briefe, andere rufen erbost bei Götzes Eltern an, überfluten die sozialen Medien mit Hassbotschaften oder nehmen Musiksongs auf, in denen sie Götze als „Drecksratte“ oder „geldgeiles Stück Scheiße“ beschimpfen. Schließlich hat der Junge dem BVB doch die ewige Treue versprochen. Echte Liebe, heißt das im schwarz-gelben PR-Sprech. Wie auch immer: In München läuft es für Götze eher bescheiden, der WM-Held von 2014 kommt nur selten zum Einsatz, und nach drei Jahren kehrt er reumütig zum BVB zurück. Im Juli geht alles wieder von vorne los: Schnappatmung, Anfeindungen, Shitstorms. Allerdings beruhigen sich die Fans diesmal schnell. Echte Liebe verzeiht auch kleine Seitensprünge.
Spieler des Monats: Cristiano Ronaldo
Als er am 10. Juli das Spielfeld verlässt, weint er. Es ist ja auch tragisch: Cristiano Ronaldo, der schönste und beste und bescheidenste Spieler der Welt, verletzt sich im vielleicht wichtigsten Spiel seiner Karriere: im EM-Finale. Aber Ronaldo feiert in der Verlängerung ein grandioses Comeback. Als selbsternannter Co-Trainer galoppiert er an der Seitenlinie auf und ab, gestikuliert wild umher und rückt Chef-Coach Fernando Santos so sehr auf die Pelle, dass man bald nicht mehr weiß, ob man einem Ringkampf beiwohnt oder einem Fußballspiel. Am Ende gewinnt Portugal 1:0. Und Ronaldo weint wieder ein bisschen und schenkt Berater Jorge Mendes wenig später eine griechische Insel zum Geburtstag.
Video des Monats: Simone Zaza
Wir haben uns das Video etwa 998.000 Mal angesehen. Wer die anderen tausend waren? Vielleicht Zaza selbst.
Schagzeile des Monats: „FCK bastelt an Klose-Rückkehr“
Ach, was wäre das schön gewesen! Miroslav Klose, der verlorene Sohn, kehrt nach zwölf Jahren in der großen weiten Welt heim zum 1. FC Kaiserslautern. Darüber spekulieren Mitte Juli jedenfalls zahlreiche deutsche Medien. Bald verkündet Klose aber, dass er seine aktive Karriere beenden wird. Laut einer Mitteilung des DFB soll der 38-Jährige „in Absprache mit Bundestrainer Joachim Löw und Sportdirektor Hansi Flick ein individuelles Ausbildungs- und Traineeprogramm absolvieren, mit dem klaren Ziel, die Trainerlaufbahn einzuschlagen“. Keine schlechte Idee in diesen Tagen. Beim HSV wird jedenfalls alle paar Monate ein Job frei. Beim FCK ungefähr einmal im Jahr.