In Island leben genau so viele Menschen wie in Bielefeld. Knapp 330.000. Was haben diese beiden Ort sonst noch miteinander? Eine Spurensuche.
Es gibt eine Legende über Bielefeld, die mittlerweile jedes Kind kennt: Die Stadt Bielefeld gibt es gar nicht. Die sogenannte Bielefeld-Verschwörung hat einen eigenen Wikipedia-Artikel, in dem nachzulesen ist, dass die Behauptung, Bielefeld sei ausgedacht, auf einen deutschen Informatiker namens Achim Held zurückgeht, der damit gängige Verschwörungstheorien persiflieren wollte. Als jemand, der mal das Vergnügen hatte, am Bielefelder Hauptbahnhof umzusteigen, kann ich sagen: Die Stadt existiert tatsächlich, irgendwie zumindest. Mittlerweile nutzt selbst die Stadtverwaltung die Folklore rund um den Dauer-Gag: Das 800-Jahr-Fest der Stadt stand unter dem Motto: „800 Jahre Bielefeld – Das gibt’s doch gar nicht.“
Bielefelds Ruhm
Spätestens da wäre der Zeitpunkt gekommen, es gut sein zu lassen. Während die Bielefeld-Verschwörung im Netz ihre zombiehafte Existenz fortführt, mischt Island die EM auf. Und mehrt damit ganz nebenbei auch Bielefelds Ruhm, das stets als Referenzgröße herhalten muss, schließlich habe ganz Island gerade so viele Einwohner wie Bielefeld. Knapp 330 000 nämlich.
Außerdem wird man auch in Island derzeit des Öfteren ein „Das gibt’s doch gar nicht“ hören, angesichts des erstaunlichen Abschneidens der Nationalelf. Island und Bielefeld, gibt es da etwa noch mehr Parallelen? Laut Wikipedia hat Island eine Fläche von 103 000 Quadratkilometern, mit Fischereizone sogar 758 000.