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Die Kol­legen von 11FREUNDE wollten von mir wissen: Wie populär ist die Bun­des­liga in den USA? Die Ant­wort ist recht ein­fach: Über­haupt nicht!

Da ich die Frage nun ziem­lich direkt beant­wortet habe, möchte ich hin­zu­fügen, dass ich nicht son­der­lich an TV-Ein­schalt­quoten inter­es­siert bin. Sie mögen uns ober­fläch­lich erklären, dass die Bun­des­liga in den USA sehr unbe­liebt ist, aber in Ein­zel­fällen kann das ganz anders aus­sehen. 

Mein Inter­esse an der Bun­des­liga hat sich in den letzten Jahren stetig gestei­gert, vor allem seit der Rück­runde der Saison 2009/10. Und das alles trotz der Tat­sache, dass es im Laufe der Jahre nicht gerade ein­fa­cher wurde, die Bun­des­liga im US-Fern­sehen zu schauen. Es wäre jeden­falls um einiges ent­spannter gewesen, die Pre­mier League zu ver­folgen. Aber was willst du machen, wenn du dein Herz schon ander­weitig ver­schenkt hast?

Seit diesem Jahr ist aller­dings vieles anders. Heute ist die Situa­tion für Bun­des­liga-Fans in den USA sogar recht kom­for­tabel, denn der Sender FOX hat die Über­tra­gungs­rechte für die Bun­des­liga erworben.

Aus dem Nichts in den USA ein Publikum für die Bun­des­liga zu finden, schien immerhin nicht so schwierig, wie in den USA auf legalem Weg ein Spiel der Zweiten Bun­des­liga zu schauen. Leicht wird es trotzdem nicht.

Die Zahlen sind schlecht – aber sie kommen sehr früh

Seit einigen Wochen kann man also aller­orten von den TV-Ein­schalt­quoten lesen, und ja, sie sind wirk­lich mise­rabel. Bli­cken wir etwa auf den 9. Spieltag am ver­gan­genen Wochen­ende. Die Partie mit den besten Quoten war HSV gegen Lever­kusen, die 61.000 Zuschauer vor den Fern­seher lockte. Werder Bremen gegen den FC Bayern wurde von 51.000 Men­schen ver­folgt, und Ein­tracht Frank­furt gegen Borussia Mön­chen­glad­bach wollten gerade mal 11.000 Fans sehen.

Absolut nie­mand würde auf die Idee kommen, diese Zahlen als fan­tas­tisch zu bezeichnen – weder die Bun­des­liga noch der US-Partner FOX. Aber es sind ja auch erst seit zwei Monate von fünf Jahren Ver­trags­lauf­zeit vorbei, und ver­mut­lich hat eh nie­mand groß­ar­tige Zahlen in der Anfangs­zeit erwartet.

Lever­kusen?! What the … ?

Aber konnte man damit rechnen, dass Lever­kusen der Füh­rende in diesem Quoten-Raking sein würde? Noch scho­ckie­render mag die Tat­sache sein, dass Lever­kusen gegen Augs­burg am 8. Spieltag mehr Zuschauer hatte als das seit einigen Jahren als Klas­siker“ gehypte Duell zwi­schen Dort­mund und Bayern.

Kann es also sein, dass Bayer Lever­kusen in den USA beliebter ist als der all­mäch­tige FC Bayern? Könnt ihr hören, wie die Bayern-Fans schon beim Gedanken daran hyper­ven­ti­lieren? Also, ganz ruhig, ihr Roten! Mia san scherzen!

Es gibt ein ein­fa­ches Wort, das dieses Phä­nomen erklärt. Es ist weder ein eng­li­sches noch ein deut­sches Wort. Es lautet:

CHICH­A­RITO!“

Mexi­ka­ni­sche Migranten und ihre Nach­kommen bilden in den USA ein großes Seg­ment bei dieser Mes­sung und ganz gene­rell beim Fuß­ball. Mexikos eigene Liga, Liga MX, hängt hier etwa regel­mäßig die MLS ab, wenn es um die TV-Quoten geht.

Sport­fans sind eben immer auch ein Stück weit Lokal­pa­trioten. Und so über­rascht es gar nicht, dass Javier Her­nandez Bayer Lever­kusen zumin­dest bei den TV-Quoten einen Boost bescherte. Ähn­liche Mes­sungen hätte man ver­mut­lich auch in Franken durch­führen können, als Dirk Nowitzki seine erfolg­reiche Zeit bei den Dallas Mavericks hatte.