Plötzlich und unerwartet verstarb am 13. März 2015 Klaus Ulonska, der legendäre Präsident von Fortuna Köln. Sein alter Weggefährte Cornel Wachter nimmt Abschied.
Liebe Freunde der 11FREUNDE,
Ich komme der Bitte der 11FREUNDE auf einen Nachruf für unseren Fortuna-Präsidenten Klaus Ulonska gerne nach, aber erlaube mir ihn im Folgenden direkt anzusprechen.
Lieber Klaus!
Gib es zu, da hast Du selber staunen müssen, als eine Tageszeitung schrieb: „2.000 Menschen besuchten den ökumenischen Trauergottesdienst für Klaus Ulonska in der Basilika Sankt Aposteln am Kölner Neumarkt“. Die Bläck Fööss und die Pänz der Hauptschule Großer Griechenmarkt haben für Dich den kölschen Klassiker „Em Veedel“ gesungen. Und zum Abschluss das Lied vom „Kölschen Stammbaum“, das von den Menschen spricht, die zu uns nach Köln gekommen und Kölsche geworden sind: „Grieche, Türke, Jude, Moslem un Buddhist….Minsche us alle Länder“.
Das war ganz nach Deinem Gusto, wolltest Du doch bald mit Pfarrer Hans Mörtter, der die wunderbare Traueransprache im Gedenken an Dich hielt, einen „Gottesdienst für Juden, Christen und Muslime im Südstadion“ anbieten. Wie immer hast Du da fortunanah und sinnvoll gedacht, haben wir bei der Fortuna doch Pänz (Kölsch für Kinder) aus 23 verschiedenen Nationen und unterschiedlichsten Religionen.
Mensch Klaus, welch tollen Verein hast Du in den letzen Jahren Leben eingehaucht, nachdem dieser nicht nur auf den Boden, sondern schon unter die Grasnarbe gefallen war?
Mensch Klaus, Du und Deine Frau Helge, wo wäre die Fortuna ohne Euch? Ein zweites Mal nach Katharina „Käthe“ und Hans „Schäng“ Löring liebten wir ein außergewöhnliches Präsidentenpaar. Dank an Deine Frau, dass sie Dich Plaat (Kölsch für Glatzkopf) dem Verein mit Haut und Haaren überlassen hat und dabei immer so wunderbar an Deiner Seite stand.
Alle haben über Deinen Tod geweint
Der Schäng stand einer besonderen, früh schon legendären Fortuna-Familie vor, Du hast uns ebenfalls eine einzigartige Fortuna-Familie geschenkt. Von Deiner Wolke wirst Du beim Spiel gegen die Borussia II. aus Dortmund, nur Stunden nach Deinem Ableben, mit Freude beobachtet haben, wie im Südstadion Menschen von unterschiedlichster Stellung ihre Trauer über Deinen Tod zeigten, sich drückten, sich umarmten, ob Minister oder Wachmann, ob Unternehmer oder Handwerkerin, ob Journalistin oder Ehrenpräsident. Alle waren in Tränen aufgelöst.
Du hast aber auch alle mit Deinen offenen Armen empfangen, die bereit waren im Rahmen ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten etwas für den Verein zu leisten. Auch auf die Gefahr hin, damit anzuecken, hast Du allen, egal welcher Couleur, egal welchen Standes und egal mit welchem Bankkonto im Hintergrund, das Gespräch angeboten, dies war Deine große, berührende, verbindende Kraft. Ich habe dieser Tage im Kölner Express schreiben dürfen: „MENSCH KLAUS! Du wirst uns, der Fortuna und der Stadt an vielen Kölschen Ecken und Enden als außergewöhnlicher Mensch fehlen.“
Es war ein bisschen wie das Hase- und Igel-Spiel. Wo man mit Dir hingekommen ist, da hattest Du in Deiner langen Laufbahn als Kommunalpolitiker, der 20 Jahre dem Kölner Rat angehörte, Gutes bewirkt. Du bist jahrelang Vorsitzender des Sportausschusses in Köln gewesen. Hast Dich für die Gründung des Seniorensportvereins, den Bau des öffentlichen Volksgolfplatzes oder die Gründung des Kölner Behindertensportvereins eingesetzt. Über 40 Jahre bist Du der Präsident des Kölner Eis-Klubs e.V. gewesen und warst lange Vorstandsmitglied des Stadtsportbund Köln. Für Deine Verdienste um den Sport erhieltest Du 2014 das Bundesverdienstkreuz 1.Klasse, und wenn John Lennon aus gutem Grund nie einen Orden angenommen hat, Du hast es auch deshalb getan, um anderen zu zeigen, wie lohnend es sein kann sich für andere einzusetzen. Du warst durch und durch ein Vorbild.