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Im Jahr 2008 sind in Deutsch­land ziem­lich genau 800.000 Kinder zur Welt gekommen. Sie sind kürz­lich sechs Jahre alt geworden oder werden es sehr bald, treten also gerade in die Lebens­phase ein, in der man gemeinhin beginnt, sich ernst­haft für Fuß­ball zu inter­es­sieren. Das dürfte für etwa ein Drittel von ihnen gelten – auf­ge­rundet sind es dem­nach unge­fähr 300.000 Sechs­jäh­rige, die nicht mehr nur Frei­stöße von Cris­tiano Ronaldo und Fall­rück­zieher von Zlatan Ibra­hi­movic gut finden, son­dern sich mit ange­mes­sener Auf­merk­sam­keit dem Fuß­ball­alltag widmen, Sport­schau gucken, Tabellen stu­dieren, Ergeb­nisse kennen.

Diese 300.000 Kinder haben den Ham­burger Sport­verein in einem Bun­des­li­ga­spiel noch nie gewinnen sehen, nicht bewusst jeden­falls. Für sie muss er so etwas wie der Wile E. Coyote des deut­schen Fuß­balls sein: Der, der unab­lässig in den Abgrund stürzt.

Meister? Muss kurz nach dem Krieg gewesen sein.

Der letzte Sieg des HSV in einem Bun­des­li­ga­spiel liegt näm­lich außer­halb der Fan­bio­grafie der Sechs­jäh­rigen, er ist fast ein halbes Jahr her: am 29. Spieltag der ver­gan­genen Saison gewannen die Ham­burger daheim mit 2:1 gegen Bayer Lever­kusen. Die Tore schossen Hakan Calha­noglu und Heiko Wes­ter­mann. Es war der letzte drei­fache Punkt­ge­winn in jener Kata­stro­phen­saison, der letzte von ins­ge­samt nur drei Siegen in der gesamten Ära Mirko Slomka, die immerhin sieben Monate andau­erte. Bis zum Ende der Spiel­zeit blieb der Verein auf dem 16. Tabel­len­platz kleben – und das nur, weil auch der 1. FC Nürn­berg und Ein­tracht Braun­schweig das Gewinnen gänz­lich ein­stellten. In der Rele­ga­tion gegen die SpVgg Greu­ther Fürth reichten dem HSV ein 0:0 und ein 1:1 für den Klas­sen­er­halt. Nicht mal absteigen können sie“, titelte 11freunde​.de sei­ner­zeit.