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Sport­lich auf Tal­fahrt, finan­ziell ange­schlagen, und jetzt auch noch füh­rungslos: Fuß­ball-Zweit­li­gist 1860 Mün­chen stol­pert von einer Krise in die nächste und steht nach dem etwas über­ra­schenden Rück­tritt von Prä­si­dent Karl Auer nun auch noch ohne Ver­eins­spitze da. Der 58 Jahre alte Auer nahm am Freitag auf­grund akuter gesund­heit­li­cher Pro­bleme´ seinen Hut, ein Nach­folger ist noch nicht gefunden. Nach Aus­kunft von Pres­se­spre­cher Robert Het­tich bleibt 1860 jedoch voll hand­lungs­fähig´, weil die Geschäfte des Klubs ohnehin in den Händen von Geschäfts­führer Detlef Romeiko und Sport­di­rektor Stefan Reuter lägen. Über einen Nach­folger für Auer kann jedoch erst eine noch nicht ter­mi­nierte, außer­or­dent­liche Ver­samm­lung der Dele­gierten bestimmen. Es gilt aber als sehr wahr­schein­lich, dass der bis­he­rige Vize Wolf­gang Hauner als Inte­rims-Prä­si­dent fun­gieren wird. Ein wei­terer Kan­didat ist Auf­sichts­rats­chef Alfred Lehner.

Der Metz­ger­meister Auer hatte sich am Don­nerstag ver­gan­gener Woche in ärzt­liche Behand­lung begeben müssen, nachdem er nach der Ent­las­sung von Geschäfts­führer Jochen Sei­bert einen Zusam­men­bruch des Kreis­laufs erlitten hatte. Zuvor war der mit dem Ziel Auf­stieg in die Saison gestar­tete Klub sport­lich immer tiefer in die Abstiegs­zone gerutscht, worauf Auer mit der Ent­las­sung von Coach Rainer Maurer und Sport­di­rektor Roland Kneißl reagiert hatte. Auch Vize-Prä­si­dent Leon­hard Roß­mann hatte unlängst seinen Rück­tritt erklärt, zeit­gleich wurden finan­zi­elle Pro­bleme des Klubs bekannt. Auer, der sein Amt in einer der größten Krisen der Ver­eins­ge­schichte nach dem Rück­tritt seines Vor­gän­gers Karl-Heinz Wild­moser auf­grund der Bestechungs­af­färe um die neue Allianz Arena vor zwei Jahren über­nommen hatte, geriet ange­sichts der schwie­rigen Lage des Ver­eins immer hef­tiger in die Kritik – und brach unter dem Druck schließ­lich zusammen. Bei der Behand­lung in einer Münchner Klinik habe sich heraus gestellt, ließ Auer nun erklären, dass unge­ahnte, akute gesund­heil­tiche Pro­bleme vor­liegen´, die nach seiner Ent­las­sung aus dem Kran­ken­haus sofor­tige, umfang­reiche und länger anhal­tende Reha- und The­ra­pie­maß­nahmen not­wendig machen´. Des­halb habe er sich zu dem sehr schweren Schritt´ des Abdan­kens ent­schlossen.

Aus Sicht der Löwen´ glimpf­lich ver­lief aber immerhin die ver­meint­liche Ver­stri­ckung zweier Spieler des Klubs in den neuen Wett­skandal. Die Nach­richt ist schlichtweg falsch´, erklärte der Münchner Ober­staats­an­walt Anton Winkler. Kapitän Mat­thias Leh­mann sprach von absurden und absolut halt­losen Vor­würfen´. Am Sonntag treten die seit elf Par­tien sieg­losen Blauen beim Tabellen-Siebten SC Pader­born an. Ich bin über­zeugt, dass die Mann­schaft wieder Erfolg haben wird´, sagte Auer – obwohl der neue Trainer Walter Schachner noch keines seiner sieben Spiele gewann: Auch wenn die aktu­elle sport­liche wie auch wirt­schaft­liche Lage nicht die aller­beste ist, bin ich zuver­sicht­lich. Ich appel­liere an alle, dem TSV 1860 gerade in etwas schwie­riger Zeit bei­zu­stehen.´

Marco Mader, sid